Kenntnis der Vitalfunktionen für die Krankenbeobachtung wichtig, da diese Vorgänge wichtige Hinweise auf die Tätigkeit von Herz, Blutkreis-lauf und Lunge geben
Notwendigkeit einer exakten Mess-ung und Beobachtung
Kontrolle der Vitalzeichen als häufige Tätigkeit einer Pflegeperson
Akute Notfallsituationen treten meist schnell und unerwartet auf
Die Pflegekräfte müssen in der Lage sein, die Situation richtig einzu-schätzen und die notwendigen Maß-nahmen einzuleiten, um weitere ge-sundheitliche Schäden von den Pflegebedürftigen abzuwenden
Bezug der Pflegetheorien
Ganzheitlichkeit = Einheit von Leib, Seele und Geist
verlangt Komplexität in der Pflege
Beobachtung, Einschätzung und Berücksichtigung des Gesundheitszustandes, aller Handlungen, Äußerungen und Ressourcen/Fähigkeiten des Pflegebedürftigen bei der Bewältigung der Aktivitäten des täglichen Lebens
die Gesamtheit der Ergebnisse bildet die Grundlage und ist Teil des gesamten Pflegeprozesses
Grundbedürfnisse nach Virginia Henderson: Körpertemperatur im Normalbereich halten
Modell des Lebens nach Nancy Roper: Körpertemperatur regulieren
AEDL nach Monika Krohwinkel vitale Funktionen des Lebens aufrecht erhalten können
ATL nach Liliane Juchli: Körpertemperatur regeln
Aktivitäten nach Dorothea Orem: Abwendung von Gefahren für Leben, menschliche Funktionsfähigkeit und Wohlbefinden
Begriffe
pflegerische Notfall, z.B. Hilfen beim Toilettengang
akuter Notfall als Erste Hilfe
Informationserhebung erfolgt im pflegerischen Geschehen oder
durch Nutzung von Notrufsystemen
Definitionen
Vita: Lebensfunktion, Lebenskraft
Vital: von entscheidener Leichtigkeit, lebenswichtig, voller Lebenskraft
Vitalis: lebensnotwendig, das Leben betreffend, Lebenskräfte
über Sensormelder (z.B. gefertigte Rutschmatten/Aufliegematten mit Sensormeldung)
über Armbanduhren
Verknüpfung erfolgt mit Notrufsystem
intern (stationär)
extern (ambulant)
Handlungsablauf für Mitarbeitende
Jede(r) Mitarbeitende hat die Pflicht, umgehend auf Notrufe zu reagieren, einfache Arbeiten sind sofort abzubrechen und zu einem späteren Fortzusetzen.
Ist der/die Mitarbeitende selbst akut mit einem Notfall als Erste Hilfe eines/einer anderen Bewohner/Bewohnerin beschäftigt, informiert er/sie andere Mitarbeitende.
Blutdruck
Definition:
in den Blutgefäßen und Herzkammern herrschender Druck
Kraft, die das Blut auf die Gefäßgwand der Arterien und Venen ausübt
gemessen in mmHG (in Millimeter pro Quecksilbersäule)
Systolischer Blutdruck
höchster Wert, auf den der Druck während der Austreibungsphase der linken Herzkammer (=Systole) in den Arterien ansteigt
Diastolisch Blutdruck
niedrigster Wert, auf den der Druck während der Erschlaffungs- und Auffüllzeit der linken Herzkammer (=Diastole) in den Arterien zurück-fällt
Blutdruckmessung
gemessen am aufgelegten Arm liegend oder sitzend an der Arteria brachialis (Oberarmarterie in der Ellenbeuge)
Normalwerte von Riva Rocci (apparative Blutdruckmessung nach Scipione Riva Rocci, verstorbener italienischer Kinderarzt)
Blutdruckwerte sind altersabhängig
Klassifikation des Blutdrucks
Beschreibung
optimal
normal
noch normal
Hypertonie
systolisch
unter 120
unter 130
130-139
Hypertonie
diastolisch
unter 80
unter 85
86-89
ab 90
Hypertonie = Bluthochdruck
systolische Blutdruckwerte über 140 mmHG (nach mehrmaligen Messungen)
nur ca. 20 % sind ursächlich geklärt
ca. 80 % sind essentielle Hypertonien (= ohne erkennbare Ursachen)
Bedeutung von Vererbung und Übergewicht
physiologische Einflussfaktoren wie Alter, Stress, Anstrengung, Erregung, Wut, Angst
hohe Koffein- und Salzzufuhr
Hypotonie = niedriger Blutdruck
systolische Blutdruckwerte unter 100 mmHG (nach mehrmaligen Messungen)
mögliche Ursachen wie Schock, Blutverlust oder Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
physiologische Einflussfaktoren wie Schlaf, Hungerzustand oder Konstitution (Astheniker = schmächtiger, muskelarmer, knochenschwacher Körperbau)
durch Druck bzw. Volumenschwankungen im Blutkreislauf hervorgerufene Welle, die über die Gefäße abläuft
Kontrolle des Pulses liefert wichtige Informationen über die aktuelle Herz- und Kreislaufsituation
akute und chronische Störungen und Pulsveränderungen erkennbar
Pulsveränderung evtl. erster Hinweis aus lebensbedrohlicher Komplikation
Geeignete Arterien zur Pulskontrolle
Speichenschlagader
Halsschlagader
Schläfenschlagader
Leistenschlagader
Kniekehlenschlagader
Fußrückenschagader
hintere Schienbeinschlagader
Abweichungen
Tachykardie
Tachykardie
(beschleunigte Pulsfrequenz):
über 100 Pulsschläge pro Minute
Ursachen:
Fieber
Schock
Anämie (Blutarmut)
Blutverlust
Herzinsuffizienz
Schilddrüsenüberfunktion
Bradykardie
Bradykardie
(verlangsamte Pulsfrequenz):
weniger als 55 Pulsschläge pro Minute
Ursachen:
physiologisch bei Sportler:innen
Erbrechen
erhöhter Hirndruck
Technik des Pulsfühlens
Fühlen des Pulses erfolgt an der
oberflächlichen Arterie mit den Kuppen des Zeige-, Mittel- und Ringfingers unter leichtem Druck (nicht mit dem Daumen)
Handgelenk des Pflegebedürftigen in entspannter, leicht gebeugter Halt-ung und von einer Unterlage gestützt
Zählen der Pulsschläge mindestens 15 Sek. lang (Ergebnis mit 4 mal nehmen)
Zählen der Pulsschläge bei Unregel-mäßigkeiten mindestens 1 Min. lang
NotfallFällt es schwer, den Puls zu vermitteln, unverzüglich erfahrende Pflegekraft hinzuziehen. Alarmierende Zeichen sind: langsamer oder beschleunigter Puls, weitere Informationen über Kreislaufzustand durch Blutdruckmessung.