anatomisch gehört der Mund zu den Verdauungsorganen
die Mundhöhle begrenzt nach vorne die Lippen, seitlich die Wangen, nach oben der harten und weichen Gaumen und nach unten des Mundbodens
in sie eingebettet die bewegliche Zunge, ein von einem Schleimhaut überzogener Muskelkörper
die Zunge Hilft beim Sprechen, testet Geschmack und Beschaffenheit von Speisen und unterstützt beim Kauen und Schlucken
atmen, sprechen, schmecken und essen
an der Mimik beteiligt und neben den Augen die ausdrucksstärkste Gesichts-partie
im Zusammenspiel mit Kehlkopf und Nase verantwortlich für die Laut-gebung und das Sprechen
Zahnbelag, Karies und Parodontitis
Zahnbeläge (Plaque/Biofilm):
sind Bakterien und Speisereste, die auf der Zahnoberfläche festhaften
Zahnstein:
entsteht, wenn sich Mineralien aus dem Speichel in den Biofilm einlagern
Karies:
bei Zufuhr von Zucker produzieren Bakterien Säuren, diese Säuren zerstören die Zahnoberfläche
Zahnfleischentzündung:
Zahnbeläge und Zahnstein reizen das Zahnfleisch und verursachen Zahnfleischentzündungen
Leichte Zahnfleischentzündung durch fest haftende Zahnbeläge
Parodonitis-Bakterien nehmen zu
Zahnfleisch ist faul und geschwollen
Zahnfleischbluten
Parodontitis:
wächst der Zahnbelag in der Tiefe, wird der Knochen und der Zahnhalteapparat angegriffen
schreitet die Parodontitis voran, kommt es häufig zu Mundgeruch, die Zähne werden locker und fallen schließlich aus
Beginnende Parodontitis:
Zahnbeläge breiten sich aus
Zahnfleisch bildet sich zurück
Zahnfleischtaschen entstehen
Parodontitis-Bakterien nehmen weiter zu
Zahnfleischbluten, Schmerzen
Fortgeschrittene Parodontitis:
Zahnbeläge breiten sich im Zahnfleisch aus. Knochen/Bindegewebe bildet sich zurück
Zahnfleischtaschen vertiefen sich
Hohe Konzentration an Parodontitis-Bakterien
Zahnfleischbluten, starke Schmerzen
Während bei einer Gingivitis nur das Zahnfleisch erkrankt ist,
ist bei einer Parodontitis der gesamte Zahnhalteapparat betroffen.
Mundsoor
eine der häufigsten Formen von Soor, einer Pilzerkrankung, die Haut und Schleimhäute befallen kann
durch den Hefepilz Candida ausgelöst
Innere Entstehung des Mundpilzes an
der Innenseite der Wangen oder Lippen, aber auch Rachen, Zunge oder Gaumen können betroffen sein
unbehandelte Ausbreitung auf Rachen, Speiseröhre oder Magen-Darm-Trakt möglich verschiedene Arten von Soor im Mund und deren Anzeichen:
weißer, abwischbarer Belag auf geröteter, entzündeter Schleimhaut
Brennende, stark gerötete Schleim-haut ohne Beläge, vor allem auf der Zunge
festsitzender weißer Belag mit roten Rändern auf der Schleimhaut und Zunge
Weitere Symptome möglich:
pelziges oder brennendes Gefühl im Mund
Mundtrockenheit
gesteigerter Durst
Mundgeruch
unangenehmer oder metallischer Geschmack im Mund
geschwollene Lymphknoten
Schluckbeschwerden oder Schmerzen beim Essen oder Trinken
Parotitis
Schmerzhafte Entzündung der Ohrspeicheldrüse
macht sich durch eine Schwellung bemerkbar, die unter Druck und manchmal auch spontan schmerzt, Kau- und Schluckbeschwerden
entsteht durch Viren, Bakterien oder steril im Rahmen anderer Erkrankungen
Risikofaktoren einer Speicheldrüsenentzündung: Vorgebeugte Speichelproduktion und Betroffene, die in der Mundpflege eingeschränkt sind
oft ältere Menschen, aber auch Patienten mit Vorerkrankungen und einem ge-schwächten Immunsystem
Xerostomie
bezeichnet das Symptom der Mundtrockenheit
kann physiologisch in Stresssituationen oder bei Mundatmung auftreten, kann jedoch auch Symptom einer Erkrankung oder Nebenwirkung von Medikamenten oder Therapien sein
typische Symptome:
trockene Schleimhäute
das Kleben der Zungenhäute
Geschmacksstörungen
Zungenbrennen
weitere mögliche Symptome:
ausgeprägtes Durstgefühl
Geschmacksstörungen
trockene, rissige Lippen
Zahnfleischentzündung/Zahnfleischrückgang
Zungenoberfläche gerötet, stark gefurcht
Ursachen
Mundatmung
Flüssigkeitsmangel
Essstörungen/Mangelzustände
heftiges Schwitzen/hohe Außen-temperaturen
Fieber/Magen-Darm-Infekte
Chemotherapien
bei Einnahme bestimmter Medi-kamente (bestimmte Augenmedi-kamente, Mittel gegen Blasen-schwäche, Antidepressiva, einige Medikamente gegen Herzrhythmus-störungen oder Bluthochdruck, Schlafmittel)
Folgen
durch den fehlenden Speichel vermehrt Karies
Schmerzen beim Sprechen, Kauen und Schlucken
meist stärkerer Mundgeruch
schlecht sitzende Prothesen, da die Saughaftung durch den fehlenden oder ver- miedenen Speichelfilm nicht mehr ausreichend gegeben ist
Menschen mit einem erhöhten Risiko für Probleme in der Mundgesundheit sind
Menschen mit körperlichen und kognitiven Störungen,
Menschen mit neurologischen Erkrankungen,
Polypharmazie (3 und mehr Medikamente)
Menschen, die wenig oder keine Nahrung zu sich nehmen
Menschen, die ursprüngliche Trinknahrung zu sich nehmen,
Menschen, die kontinuierlich beatmet werden und Sauerstoff zugeführt werden bekommen,
Menschen die sich einer Chemo- und Strahlentherapie unterziehen
Menschen mit eingeschränktem Immunsystem,
Menschen in der terminalen Lebensphase,
Menschen mit vorliegender Substanzabhängigkeit und
Menschen in prekären Lebenssituationen
Risiken und Symptome für die Mundgesundheit
unzureichende Mundgesundheit
Kauprobleme
vernachlässigtes äußeres Erscheinungsbild bzw. reduzierter Allgemeinzustand
höheres Lebensalter
Rauchen
Nebenwirkungen von Medikamenten (blutgerinnungshemmende Medikamente, blutdrucksenkende Medikamente, Medikamente zur Krebsbehandlung)
Diabetes Mellitus
Mundtrockenheit (Xerostomie)
Mundgeruch (Halitosis)
Knirschen und/oder Pressen mit den Zähnen (Bruxismus)
Weitere Risiken der Mund- und Zahnpflege im Alter
Anstieg des Risikos für Parodontitis und vor allem für Karies an den Zahnwurzeln
Erhöhung des Risikos für Lungenentzündungen, Diabetes und Herz-Kreislauf-
Erkrankungen durch schlechte Mundhygiene und schlechte Mundgesundheit
Besonders hohes Parodontitisrisiko bei Menschen mit Down-Syndrom
Rauchen erhöht das Risiko für Parodontitis, verschlechtert die Wundheilung, kann die Mundschleimhaut verändern und begünstigt auf diese Weise Mundkrebs
Trockene Mundschleimhaut schmerzt und wird rissig, dadurch leichteres Eindringen von Bakterien in den Körper
Besonders wichtig ist eine gute Zahn- und Mundpflege bei Menschen, die blutverdünnende Medikamente oder starke Osteoporose-Medikamente einnehmen, um Zahnbehandlungen zu vermeiden
Medikamente gegen Epilepsie, Bluthochdruck oder nach Organtransplantationen können Wucherungen des Zahnfleisches verursachen