Das Instrument namens „Oral Health Impact Profile-Germany“ dient dazu, die lebens-bezogene Qualität in Bezug auf die Mundgesundheit bei Erwachsenen zu erfassen. Neben der ursprünglichen Fassung mit 49 Fragen gibt es auch eine kürzere Version mit 14 Fragen, die für die meisten praktischen Anwendungen des „OHIP-G“ empfohlen wird.
OHIP richtet darauf ab, schnell Einblicke in die psychosoziale Auswirkung der Mund-gesundheit zu gewährleisten. In der zahnärztlichen Praxis kann es unter anderem für folgende Zwecke verwendet werden:
Beurteilung voraussichtlicher Entwicklungen im Zustand der Mundgesundheit.
Unterstützung bei der Wahl zwischen verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten.
Bewertung des Fortschritts und der Überwachung einer laufenden Therapie.
Erfassung von Informationen über die erreichte Zufriedenheit der Patienten.
Für die Durchführung des Assessments benötigte, empfohlene Hilfsmittel
Handschuhe
Mundschutz
Lichtquelle (Taschen bzw. Stirn-lampe)
Holzspatel, stabiler Plastiklöffel
Nierenschale und Zellstoff
bei Bedarf zahnärztlicher Mund-spiegel
bei Bedarf (z.B. hohe Infektions-gefahr)
Visier/Schutzbrille
Konzepte zur Mundgesundheit
MCWB – Mundpflege ohne Kampf MOUTh – Management der Mundhygiene durch Bedrohungsreduzierung
beide sind ähnlich
ruhige Umgebung mit möglichst wenig Personen
Begegnung auf „Augenhöhe“ im visuellen Feld des Menschen beginnen
entspannt, einfach und respektvoll kommunizieren
Komplimente machen
lächeln bei der Interaktion
Sanfte Berührungen mit Bedacht anwenden
Gestik und Mimik einsetzen
Anbahnung: PFK reicht an und hilft
Spiegelung: PFK macht es vor
Hand-über-Hand: PFK legt Hand auf die des Menschen und führt diese
Spieglein-Spieglein: Oft öffnen Menschen den Mund, wenn ein Spiegel vorhanden ist
Lösung bei Problemen: a.) andere Umgebung? b.) anderer Zeitpunkt? c.) anderer PFK?
In der Betreuung von Menschen mit kognitiven Veränderungen, bspw. Demenz
Utensilien vorher bereitgestellt nicht beim Patienten/Bewohner
Versuche keine Bedrohung darstellen
nicht von hinten oder oben nähern
nicht eilig sein
während der Interaktion lächeln
eine Beziehung aufbauen, biograf-ische Fähigkeiten besitzen, Komplimente machen
sanfte Berührung am Unterarm oder Rücken
unbewusste Erinnerungen wecken
Körpererinnerung nutzen
ruhige Umgebung, mit Gesten, Pantomime arbeiten
kurze Sätze, keine Fragen
Vermeidung von Infantilisierung (Kindersprache)
Förderung der Selbstpflege
Anbahnen von Handlungen die derjenige dann fortführt
gleiche Utensilien wie bei nicht kognitiv eingeschränkten Menschen
ablenken ist möglich (Singen, Stoff-tier)
gemeinsames Durchführen jeweiliger Handlungen
Durchführen von Handlungen der Mundpflege vor dem Spiegel
bei Eskalation oder nicht Weiterkommen, Abbruch oder: a.) andere Umgebung? b.) anderer Zeitpunkt? c.) andere PFK?
F.O.T.T.
Haltungshintergrund und Kopf-kontrolle erarbeiten
Hand- Mund- Bezug fördern
Atmung und Schutzmechanismen, Sprechen, Kanülen-Entwöhnung anbahnen
mimische und orale Bewegungen fördern (orale Stimulation)
Mundhygiene auch zur Vermeidung von Sekundärproblemen, wie Bissstellen, Pneumonien
Die Selbständigkeit der Betroffenen soll wiederhergestellt bis maximal gefördert werden, um ihnen eine Teilnahme am sozialen Leben zu ermöglichen.