×
Alltagsbegleiter*in

Grundlagen der Inkontinenzprävention

Lernziele: Nach dieser Lektion...

 weißt du wie man Inkontinenz vorbeugt

kannst du die Kund*innen dazu beraten sich den Alltag zu erleichtern

erkennt Probleme und weißt wie du sie weitergibst

 

Vermeidung von Inkontinenz
  • Einer Harninkontinenz kann bereits in jüngeren Jahren vorgebeugt werden. 

  • Die Beckenbodenmuskulatur sollte gezielt trainiert werden. 

  • Große Beanspruchung wie u.a. Übergewicht und das Heben schwerer Lasten sollten vermieden werden 

  • Man sollte auf ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Bewegung achten

Richtiges Verhalten auf der Toilette
  • Entgegen der verbreiteten Meinung ist es kein gutes Training für die Blasenmuskulatur, während des Urinierens „abzuzwicken“.

  • Auch starkes Pressen auf der Toilette („Bauchpresse“) hat negativen Einfluss auf die Beckenbodenmuskulatur. 

  • Zudem sollte man nicht zu oft, aber auch nicht zu selten die Toilette aufsuchen: Uriniert man zu häufig, kann das die Blasenkapazität herabsetzen bzw. erreicht der Blasenmuskel dadurch nie seine komplette Dehnung. Wird der Gang zur Toilette allerdings zu lange aufgespart, kann es zu einer Überdehnung der Blasenwand kommen.

Harntreibende Getränke vermeiden

Koffeinhaltige Getränke wie z.B. Kaffee und schwarzer Tee haben mitunter einen negativen Effekt auf die Entwicklung einer Inkontinenz. Auch kohlensäure- sowie alkoholhaltige Getränke können den Harndrang verstärken

Für regelmäßigen Stuhlgang sorgen
  • Eine starke Verstopfung führt zu starkem Pressen beim Stuhlgang, was mitunter dem Beckenboden schaden kann. 

  • Sorge daher mit Hilfe ausgewogener Ernährung für einen regelmäßigen Stuhlgang (zuträglich sind Obst und Gemüse sowie Ballaststoffe).

  • Für einen regelmäßigen Stuhlgang ist zudem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig

  • Auch Bewegung fördert eine gesunde Verdauung

Kontinenz fördern

Inkontinenz verändert den Alltag. Zum Beispiel muss die Toilette immer schnell erreichbar sein. Bereits kleine Veränderungen können jedoch den Alltag erleichtern und die Kontinenz fördern:

 

  • Achte darauf, dass sich die Kleidung schnell und einfach ausziehen lässt. Gut geeignet sind Hosen oder Röcke mit Gummizug oder Klettverschlüsse.

  • Vermeide Hektik. Plane ausreichend Zeit für Toilettengänge ein.

  • Unterstütze beim Gang zur Toilette. Helfe zum Beispiel, aus dem Stuhl aufzustehen. Oder öffne die Tür des Badezimmers.

  • Achte auf einen ungehinderten und sicheren Weg ins Bad: Entferne Stolperfallen wie dicke Teppiche. Lasse nichts auf dem Boden liegen. Achte auf feste Schuhe oder rutschfeste Socken.

  • Sorge dafür, dass Gehhilfen griffbereit und funktionstüchtig sind

  • Ein Toilettenstuhl kann helfen, wenn der Weg zur Toilette nicht bewältigt werden kann.

  • Benötigte Inkontinenzprodukte sollten vorrätig und griffbereit sein. 

  • Sorge für eine ausreichende Beleuchtung, etwa mit Lichterketten entlang des Bodens, Nachtlichtern oder Bewegungsmeldern. 

  • Im Bad: rutschfeste Matten im Bad und in der Dusche helfen, auch Hilfsmittel wie Duschhocker oder Aufstehhilfen, Griffe zum Abstützen z. B. neben der Toilette oder dem Waschbecken.

Hilfsmittel bei vorhandener Inkontinenz:
  • Inkontinenzslips

  • Geschlossene Inkontinenzversorgung (“Windel”)

  • Inkontinenzeinlagen

  • Bettschutzeinlagen

 

Besonders geeignet sind einteilige Systeme für Menschen mit starker Harninkontinenz sowie für bettlägerige Personen, die ihre Blase nicht kontrollieren können.

Zusammenfassung
Was Du Dir auf jeden Fall merken solltest

Wichtig: Beobachtest du ein Inkontinenzproblem bei deiner Kund*in und stellst Defizite fest, übergib diese im Team und besprecht Möglichkeiten. Ggf. Sollte die Hausärzt*in konsultiert werden um körperliche Ursachen auszuschließen. Diese kann auch Hilfsmittel rezeptieren

Nach oben scrollen
Scroll to Top