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Alltagsbegleiter*in

Vertiefung: Demenz (Pflegehilfskräfte)

Lernziele: Nach dieser Lektion...

… kannst du mit Menschen mit Demenz umgehen.

… kannst du Erkenntnisse aus dieser Schulung in der Praxis umsetzen.

Der Expertenstandard
  • »Jeder pflegebedürftige Mensch mit Demenz erhält Angebote zur Beziehungsgestaltung, die das Gefühl, gehört, verstanden und angenommen zu werden sowie mit anderen Personen verbunden zu sein, erhalten oder fördern.”

(DNQP 2018, S. 31)

Ziel

Interaktions- und Kommunikationsangebote erhalten und fördern Beziehungen welche die Lebensqualität von Menschen mit Demenz positiv beeinflussen können.

 

Die Handlungsebenen

5 Handlungsebene die in Struktur, Prozess- und Ergebnisebene geteilt sind.

Was sind die Handlungsebenen des Expertenstandards?
  • Ebene 1: beschreibt die persönliche Haltung der Pflege und Versorgung von Menschen mit Demenz, geht aber auch auf Erfassungs-und Einschätzungsinstrumente ein.

  • Ebene 2: hier wird die Planung beziehungsfördernder und beziehungsgestaltender Maßnahmen für den Menschen mit Demenz beschrieben.

  • Ebene 3: thematisiert Informations- und Beratungsangebote für Betroffene und deren Angehörige.

  • Ebene 4:Vertiefung der Durchführung der geplanten Maßnahmen und ihrer Rolle.

  • Ebene 5: erklärt die Evaluation, die Prüfung der Wirksamkeit einzelner Maßnahmen und Handlungen.

Handlungsebene 1: Haltungs, Erfassungs- und Einschätzungsebene
Entwicklung einer personzentrierten Haltung 
  • Der demente Mensch wird in den Mittelpunkt gestellt wobei die Pflege insbesondere an den kommunizierten Bedürfnissen des Betroffenen orientiert wird

  • Kommunikation schließt auch Gestik und Mimik ein 

  • Zum einen merken es Menschen mit einer Demenz, wenn Ihre verbale und nonverbale Kommunikation nicht zusammenpassen

  • Zum anderen kann es der Beziehungsgestaltung sehr dienlich sein, wenn der Mensch mit Demenz auch über nonverbale Kommunikation in Gefühl von Sicherheit vermittelt bekommt

 

Gebraucht wird: 

 

  • Die Kompetenz, Menschen mit Demenz zu identifizieren

  • Die Einschätzung des Unterstützungsbedarfs in der Beziehungsgestaltung

  • Eine Systematische Dokumentation

  • Eine Wahrnehmung des Menschen mit Demenz in seiner Einzigartigkeit

 

Handlungsebene 2: Planung von beziehungsfördernden und beziehungsgestaltenden Maßnahmen
  • Die Pflegefachkraft verfügt über Kompetenzen zur Planung und Koordination von beziehungsfördernden und -gestaltenden Maßnahmen der Pflege von Menschen mit Demenz”

     
  • Als Pflegehilfskraft solltest du deine Erfahrungen und Ideen mit in die Planung einbringen

     
  • Planung der individuell angepassten Maßnahmen auf Basis einer Verstehenshypothese  (man glaubt, den Menschen mit Demenz zu verstehen)

     
  • Das Ergebnis ist der fertige Maßnahmenplan

—> Wenn dieser Maßnahmenplan vor liegt sollte er allen an der Pflege und Betreuung beteiligten Personen bekannt sein

 

Handlungsebene 4: Durchführung der beziehungsfördernder Maßnahmen

„Die Pflegekraft kennt beziehungsfördernde und -gestaltende Angebote und ist in der Lage, die Pflege von Menschen mit Demenz arauf auszurichten." (DNQP 2018, S. 31) .

„Die Pflegekraft gewährleistet und koordiniert das Angebot sowie die Durchführung von beziehungsfördernden und -gestaltenden Maßnahmen. Gegebenenfalls unterstützt Sie andere an der Pflege des Menschen mit Demenz Beteiligten." (DNQP 2018, S. 31).

„Die Pflege des Menschen mit Demenz wird beziehungsfördernd und -gestaltend durchgeführt." (DNQP 2018, S. 31) .

Die vierte Handlunqsebene beschäftigt sich mit der konkreten Durchführung: 

 
  • Die Maßnahmen müssen auf die aktuelle Situation des Menschen mit Demenz angepasst werden —> person-zentrierte Pflege

     
  • Bei längerer Betreuung wirst du ein immer besseres Verständnis für die Gefühle, Emotionen und Bedürfnisse des Betroffenen erhalten

     
  • Halte dieses Wissen schriftlich fest und gebe es auch an deine Kollegen weiter

     

Die Pflegefachkraft koordiniert die Maßnahmen. Die Pflegehilfskraft konzentriert sich auf die Lebenswelt des Betroffenen, auf die Förderung seiner Wahrnehmung und auf einen wertschätzenden Umgang.

Handlungsebene 5: Evaluation

„Der Mensch mit Demenz zeigt Anzeichen für den Erhalt und die Förderung seines Gefühls, gehört, verstanden und angenommen zu werden sowie mit anderen Personen verbunden zu sein.” (DNQP 2018.S.31)

Evaluation bedeutet, dass überprüft wird, ob die ganzen Maßnahmen die gewünschte Wirkung erzielen.

 
  • Erfolgreich waren die Bemühungen, wenn der Mensch mit Demenz Anzeichen für den Erhalt und die Förderung seines Gefühls, gehört, verstanden und angenommen sowie mit anderen Personen verbunden zu sein zeigt. —> „Es geht ihm gut”.

     
  •  Angehörige, aber auch andere nahe stehenden Personen können wichtige Erkenntnisse zur Wirksamkeit der Maßnahmen liefern.

Zusammenfassung
Was Du Dir auf jeden Fall merken solltest
    • Du weißt jetzt was sich hinter personzentrierter Pflege verbirgt

    • Du versteht wie wichtig beziehungsfördernde und -gestaltende Maßnahmen sind

    • Du kannst die Perspektive wechseln und dich daher in den Menschen mit Demenz hineinführen und nicht nur aus deiner Sicht handeln

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