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Geschützt: PDL-Ausbildung: Modul A – Management Kompetenz – PERSONAL

A5.2 Organisationssysteme

Lernziele: Nach dieser Lektion...

… kennst du die Hauptdimensionen eines Organisationssystems.

… kennst du unterschiedliche Organisationsstrukturen. 

Inhaltsverzeichnis dieser Selbstlernlektion

Organisationssysteme

Von Bedeutung sind die folgenden Ansätze der Organisationstheorie:

 

  • bürokratisch-soziologischer Ansatz (Begründer: Max Weber),

  • Ansatz der traditionellen betriebswirtschaftlichen Organisationslehre (wichtigster Vertreter: Erich Kosiol),

  • Ansatz der neoklassischen (soziologischen, sozialpsychologischen, psychologischen) Organisationslehre (wichtiger Vertreter z. B. McGregor),

  • Entscheidungs- und systemtheoretische Ansätze (wichtige Vertreter B. Simon, Kirsch).

 

Da keiner dieser Ansätze für sich allein zu befriedigen vermag, ist ein umfassender situativer Ansatz entwickelt worden, der die vier genannten Ansätze in ein umfassendes Konzept der Organisationsstruktur zu integrieren versucht. Das daraus entwickelte Konzept hat fünf Hauptdimensionen, welche die wichtigsten Aspekte von Organisationsstrukturen kennzeichnen.

 

Jede dieser fünf Hauptdimensionen wird zweckdienlich untergliedert.

 

Bei den fünf Hauptdimensionen handelt es sich um:

  • Spezialisierung

  • Koordination

  • Leitungssystem (Konfiguration)

  • Entscheidungsdelegation

  • Formalisierung

Spezialisierung

Es handelt sich hierbei um artmässige Arbeitsteilung, wobei Teilaufgaben verschiedener Art von unterschiedlichen Organisationseinheiten (Stellen, Abteilungen usw.) durchgeführt werden.

 

Unterschiede in der Spezialisierung zeigen sich hinsichtlich

 

  • des Umfangs der Spezialisierung (Frage: Wie hoch ist die Anzahl der existierenden spezialisierten organisatorischen Einheiten in Ihrer Einrichtung?)

 

  • der Art der Spezialisierung (Frage: Liegt eine Spezialisierung auf Verrichtung oder eine Spezialisierung auf Objekte vor und worin besteht diese im Einzelnen?).

 

Nach der Spezialisierungsart werden zwei Organisationsstrukturen unterschieden:

 

Funktionale Organisation: Die funktionale Organisation ist eine Aufbauorganisation, welche ein Unternehmen in Funktionsbereiche wie z.B. Produktion, Vertrieb oder Verwaltung verrichtungsorientiert nach Spezialisierung unterhalb der Unternehmensleitung gliedert.

Quelle: Studyflix

Als Spartenorganisation, auch divisionale Organisation oder Geschäftsbereichorganisation, wird die hierarchische Organisationsstruktur eines Unternehmens bezeichnet, welche nach Sparten gegliedert ist. Diese Sparten können Geschäftsbereiche, Produkte, Regionen, Projekte oder ähnliches sein.

Quelle: Studyflix

Diese Systeme (Einliniensysteme) sind durch einen strikten hierarchischen Aufbau gekennzeichnet, bei welchem ein/e Mitarbeitende immer genau einer übergeordneten Instanz zugeordnet ist.

 

Während bei der Spartenorganisation oder auch divisionalen Organisation das Organigramm nach möglichst gleichartigen Objekten untergliedert wird, werden bei der funktionalen Organisation gleiche Funktionen zusammengefasst. 

Koordination

Unter der Koordination ist die Abstimmung der arbeitsteiligen Aktivitäten im Hinblick auf das Gesamtziel zu verstehen. Eine Vereinfachung der Koordination gegenüber der Koordination zwischen allen Stellen (Stellen sind kleinste auf einzelne Personen zugeschnittene organisatorische Einheiten) erfolgt durch:

 

Abteilungsbildung

Zusammenfassung bestimmter Stellen zu größeren Organisationseinheiten,

Zahl der Koordinationsbeziehungen wird reduziert

 

spezielle Leitungsstellen

Instanzen mit Entscheidungs-, Weisungs- und Kontrollbefugnissen, werden für die Koordinationsaufgaben eingeführt.

 

Es gibt folgende Koordinationsinstrumente:

 

  • Koordination durch persönliche Weisungen: Der Kommunikationsfluss erfolgt vertikal (Anordnungen von oben, Meldungen von unten).

 

  • Koordination durch Selbstabstimmung: Koordinationsaufgaben werden als Gruppenaufgabe wahrgenommen.

 

  • Koordination durch Programme: Festgelegte Verfahrensrichtlinien/generelle Handlungsvorschriften sind vorhanden als Ersatz für Anweisungen von Vorgesetzten.

 

  • Koordination durch Pläne: Sollvorgaben erfolgen im Rahmen der Planung.

 

  • Koordination durch organisationsinterne Märkte: Bildung von Profit Centern (=Organisationseinheiten mit Ergebnisverantwortung)

 

  • Koordination durch Organisationskultur: Hohe Identifikation aller Entscheidungsträger auf gemeinsame Werte und Normen, dadurch lassen sich Aktivitäten in bestimmtem Umfang aufeinander abstimmen.

Leitungssystem (Konfiguration)

Hierbei geht es um die unterschiedlichen Ausprägungen der Instanzen in puncto:

  • Entscheidungsbefugnisse

  • Weisungskompetenzen

  • Aufsichtspflichten

  • Kontrollrechte

 

Bei den Weisungsbeziehungen unterscheidet man:

Idealtypische Grundformen eines Leitungssystems. Dazu zählen:

 

  • Idealtyp des Einliniensystems: Prinzip der Einheit der Auftragserteilung. Die Vorgesetzten sind innerhalb ihrer Leitungsaufgaben für alles zuständig, was sie und die ihnen unterstellten Stellen anbelangt.

  • Ziel: Klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten, reibungslose Koordination.

 
  • Idealtyp des Mehrliniensystems: Prinzip der Mehrfachunterstellung. Weisungsbefugnisse und Verantwortlichkeiten der Vorgesetzten sind auf bestimmte Sachgebiete fokussiert. Vorteil: Spezialisierung der Vorgesetztentätigkeit, Qualitätsverbesserung der Entscheidungen und Weisungen.

  • Nachteil: Gefahr von Funktionsüberschneidungen mit der Folge von Kompetenzstreitigkeiten und unklaren Verantwortlichkeitsbeziehungen.

 

Praxisbezogen kombiniert man häufig die beiden Idealtypen Ein- und Mehrliniensystem miteinander.

Einbau von Stabsstellen in das Organisationssystem

Stabsstellen sind Leitungsassistenzstellen. Sie haben beratende und unterstützende Funktion, jedoch selbst keine Entscheidungs- und Weisungsbefugnisse gegenüber den Linienstellen. Stabsstellen sind insbesondere im Einliniensystem relevant, wobei es sich dabei um eine Stab-Linien-Organisation handelt.

Matrixorganisation

Die Matrixorganisation ist ein Mehrliniensystem. Hier bekommen Angestellte Anweisungen von mehreren übergeordneten Instanzen. Durch das komplexere System aus den horizontal und vertikal gekreuzten Linien der Matrix entstehen Schnittstellen, durch welche ein Mitarbeiter nicht mehr zu nur einem Bereich zugeordnet ist. Wenn du Lust hast, kannst du in dem Video mehr über die Matrixorganisation erfahren! 

Entscheidungsdelegation

Inhalte sind:

  • Zuweisung von Aufgaben

  • Vorgabe von erwarteten Ergebnissen

  • Ausstattung mit den zur Aufgabenerfüllung notwendigen Rechten

  • Zuweisung von Verantwortung (Handlungs- und Führungsverantwortung)

Formalisierung

Darunter ist die Dokumentation organisatorischer Regeln in Handbüchern, Stellenbeschreibungen, Organigrammen usw. zu verstehen. Weiterhin ist die Leistungsdokumentation Bestandteil, d. h. eine schriftliche Leistungserfassung und Leistungsbeurteilung der Mitarbeitenden.

Zusammenfassung
Was Du Dir merken solltest
  • Die Hauptdimensionen eines Organisationsstruktur sind Spezialisierung, Koordination, Leitungssystem (Konfiguration), Entscheidungsdelegation und Formalisierung.

 

  • Eine Kombination eines Einliniensystem und des Mehrliniensystems ist das gängigste Leitungssystems in Organisationen. 

 

  • Stabstellen fungieren als beratende und unterstützende Funktion, haben jedoch keine Entscheidungs- und Weisungsbefugnisse gegenüber den Linienstellen. Liniens

 

  • Eine Instanz, auch Leitungsstelle genannt, ist nichts anderes als ein Vorgesetzter. Eine Instanz hat sowohl Entscheidungs- als auch Weisungsbefugnisse gegenüber ihren untergeordnete Stellen (Stabsstellen und Linienstellen). 

Alles verstanden?

Zuletzt erwarten Dich nur noch ein paar abschließende Fragen, welche entweder eine oder mehrere richtige Antworten beinhalten können. Du kannst Dir dabei so viel Zeit lassen, wie Du möchtest. Im Notfall können die Fragen auch wiederholt werden. Viel Erfolg!

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