×
Geschützt: PDL-Ausbildung: Modul A – Management Kompetenz – PERSONAL

A5.7 Beispiele zur Ablauforganisation im Bereich der Pflege

Lernziele: Nach dieser Lektion...

… hast du die Grundlagen der Dienstplangestaltung und der Tourenplanung wiederholt. 

… hast du das Pflegesystem kennengelernt. 

… kennst du verschiedene Pflegesysteme.

Inhaltsverzeichnis dieser Selbstlernlektion

Inhalt der Ablauforganisation

Zur Ablauforganisation der Pflegeeinsätze gehören:

 

    • die Dienstplangestaltung

    • das Pflegesystem

    • und die Tourenplanung.

Dienstplangestaltung

Der Inhalt wurde bereits in Lektion A2.2.1 Dienstplangestaltung Teil 1. behandelt. Daher handelt es sich hier um eine kurze Zusammenfassung im Kontext der Ablauforganisation. 

 

Der Dienstplan kann mit der operativen Personalplanung (konkrete und aktuelle Form der Einteilung) gleichgesetzt werden und wird im Pflegebereich in der Regel für den Zeitraum eines Monats (zusammenhängende vier Wochen) erstellt.

 

Die Personaleinsatzplanung anhand der Dienstplanung stellt eine kurzfristig mögliche Steuerungsaufgabe zur Erfüllung detailliert messbarer Teilziele dar. Eine Planung nach qualitativen Gesichtspunkten (Zuordnung von entsprechend qualifizierten Mitarbeitenden auf entsprechende Aufgaben) ist bei Beginn der Dienstplanung bereits vorausgegangen, sodass eine Planung nach quantitativen Gesichtspunkten folgen kann – die eigentliche Dienstplanerstellung.

 

Die zentralen Fragestellungen der Personaleinsatzplanung (und somit auch die der Dienstplanung) sind folgende:

  • Wie viele Mitarbeitende werden benötigt?

  • Welche Qualifikationen sollten die Mitarbeitende für die Tätigkeiten aufweisen?

  • Ab wann und für welchen Zeitraum werden die Mitarbeitenden eingesetzt?

  • Wo ist der Einsatzort der Mitarbeitenden?

Bei der Dienstplanung sind drei Kriterien zu berücksichtigen, die auch gleichzeitig als Zielvorgaben verwendet werden können und sollten:

 

KUNDENORIENTIERUNG

Das heißt, die Dienstleistung ist an den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden auszurichten. Die Dienstplanung muss deshalb so gestaltet werden, dass einer Realisierung dieser Bedürfnisse Rechnung getragen werden kann.

 

WIRTSCHAFTLICHER PERSONALEINSATZ

Das heißt, dass in Zeiten hoher Arbeitsdichte entsprechend viel und in Zeiten geringerer Arbeitsdichte weniger Personal eingeplant wird. Durch knappe Ressourcen ist die Steuerung der Personalmenge eine zentrale Aufgabe bei der Dienstplanung. Die Steuerung kann beispielsweise durch den vermehrten Einsatz von Teilzeitkräften erleichtert werden. Andere Möglichkeiten: Gleitzeitregelungen, Einsatz von Fremdfirmen, Zeitarbeit, Aushilfen.

 

MITARBEITERZUFRIEDENHEIT

Das heißt, dass den Mitarbeitenden Arbeitszeitgewissheit und eine sorgfältige Planung geboten werden sollten, weil die Arbeitszeiten gerade für das Personal im Pflegebereich durch die Schicht- und Wochenendarbeit bereits zu höheren gesundheitlichen Belastungen als in anderen Berufen führen. Rückrufe während des Urlaubes oder an freien Tagen werden durch eine optimierte Organisation der Dienstplanung vermieden.

Das Pflegesystem

Abhängig von der Anzahl der zu versorgenden Pflegebedürftigen, der beschäftigten Mitarbeiter und der Infrastruktur (ländlicher oder städtischer Bereich) arbeiten Pflegedienste in unterschiedlichen Pflegesystemen.

 

Unter einem Pflegesystem versteht man den geplanten, systematischen und methodisch gestalteten Arbeitsablauf in der Pflege.

 

 

 

Grundsätzliche Kriterien sind:

 

  • Kontinuität der Einsätze der Mitarbeiter bei den Pflegebedürftigen

 

  • Verantwortlichkeit in der Durchführung des Pflegeprozesses

 

  • Einsatz nach der erforderlichen Qualifikation der Mitarbeitenden

 

  • Vermeidung unproduktiver Zeiten und Kostenminimierung (kurze Wege, kurze Fahrzeiten, kurze Wartezeiten)

Es werden folgende Arten von Pflegesystemen unterschieden:

 

Funktionspflege

Bei der funktionellen Pflegemethode wird die Pflege in unterschiedliche Aufgabenbereiche unterteilt, die von verschiedenen Personen erfüllt werden. Es wird so sichergestellt, dass verschiedene Pflegepersonen entsprechend ihrer Ausbildung tätig werden. So machen beispielsweise Pflegehilfskräfte die Betten und Teile der Grundpflege. Pflegefachkräfte hingegen übernehmen die Behandlungspflege und die medikamentöse Versorgung. Obwohl so alle Bereiche der Pflege abgedeckt werden, kommt oft das notwendige persönliche Gespräch und die allgemeine Kommunikation zwischen Pflegekraft und Patient zu

kurz.

Bereichspflege

Bereichspflege ist ein Konzept der stationären Pflege. Eine Pflegekraft betreut und pflegt (meist zusammen mit einer weiteren Person) eine überschaubare Anzahl Patienten nach deren individuellen Bedürfnissen. Sie trägt für diesen Bereich die Verantwortung und führt alle notwendigen Pflegetätigkeiten durch. Die Bereichspflege betrifft häufig einen bestimmten, meist

baulichen Bereich der Station.

Gruppenpflege

Die Gruppenpflege gehört zu den patientenorientierten Arbeitsweisen, in denen mehrere Pflegende (die Gruppe innerhalb des Gesamtteams) für eine überschaubare Anzahl von Patienten die Pflegehandlungen planen, deren Tagesablauf koordiniert, komplexe Zusammenhänge sinnvoll verbindet, variiert oder situationsgegeben abwandelt. Die so ausgeführte Pflege wird als zufriedenstellender erlebt, da sie abgesehen von der Kontinuität einen ganzheitlichen Charakter trägt.

Die Aufgabenteilung kann in der Gruppe relativ frei vereinbart werden. Die gegenseitige Übernahme von Aufgaben fällt dadurch leicht, dass in einer Gruppe der Informationsfluss in der Regel hoch ist. Ein fallweises Zu-Zweit-Arbeiten ist leicht plan- und absprechbar.

Bezugspflege oder

Primary Nursing

Das Modell geht davon aus, dass eine Pflegekraft die umfassende Verantwortung für die Pflege einer begrenzten Patientengruppe übernimmt. Somit kann wieder von einer ganzheitlichen Versorgung eines

Patienten durch eine Pflegekraft gesprochen werden.

Die Tourenplanung

Der Inhalt wurde bereits in Lektion A2.3 Der Tourenplan behandelt. Daher handelt es sich hier um eine kurze Zusammenfassung im Kontext der Ablauforganisation. 

 

Die Tourenplanung geschieht in Koordination mit der Dienstplangestaltung und regelt die täglichen Einsätze der Mitarbeiter. Sie lässt erkennen, welche Pflegebedürftigen zu welcher Zeit von welchem Mitarbeiter versorgt werden. Ein vorausschauender und sorgfältig erstellter Tourenplan ist integraler Bestandteil des Qualitätsmanagements.

Ziele der Tourenplanung:

Die Terminwünsche der Klienten und Klientinnen sollen, wann immer möglich, erfüllt werden. Die Wünsche der Pflegekräfte an die Gestaltung ihrer Arbeitszeiten sollen, wann immer möglich, erfüllt werden.

 

Der Tourenplan soll so gestaltet werden, dass die Pflegekräfte flexibel auf unerwartete Vorkommnisse reagieren können (Verkehrsstaus, Notfälle bei Patienten, technische Defekte).

 

Die Wege zwischen den einzelnen Stationen sollen möglichst kurz gehalten werden, um Arbeitszeit und vor allem Treibstoffe zu sparen (Wirtschaftlichkeit).

 

Die Zeitvorgabe für die Fahrt von einem Kunden bzw. einer Kundin zum/zur Nächsten sollte so bemessen sein, dass es weder Leerlauf noch übermäßigen Zeitdruck gibt.

Alles verstanden?

Zuletzt erwarten Dich nur noch ein paar abschließende Fragen, welche entweder eine oder mehrere richtige Antworten beinhalten können. Du kannst Dir dabei so viel Zeit lassen, wie Du möchtest. Im Notfall können die Fragen auch wiederholt werden. Viel Erfolg!

Nach oben scrollen
Scroll to Top