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Geschützt: PDL-Ausbildung: Modul A – Management Kompetenz – PERSONAL

A4.2 Die Ziele der Personalentwicklung

Lernziele: Nach dieser Lektion...

… kennst du die Ziele der Personalentwicklung. 

… weißt du, welche Qualifikationen weiterentwickelt werden können und wann sinnvoll ist, diese zu fördern. 

… kannst du mit Qualifikationsmängeln umgehen. 

Inhaltsverzeichnis dieser Selbstlernlektion

Die Ziele der Personalentwicklung

Ziel der Personalentwicklung ist es, die Kompetenzen der Mitarbeitenden auf die aktuellen und künftigen Anforderungen des Unternehmens anzupassen. Sie ist Teil der Unternehmensstrategie und leitet sich daher von den einrichtungseigenen Unternehmenszielen ab.

 

Die Unternehmensziele finden sich im Jahresbericht und im Leitbild. Die Unternehmensziele im Leitbild sind langfristig und gelten auch als Vision des Unternehmens.  Die Ziele im Jahresbericht dagegen werden jährlich festgelegt und richten sich nach den Zielen des Leitbildes. 

 

Typische Unternehmensziele (im Jahresbericht) können sein:

  • Verbesserung der Qualität der Leistungen

  • mehr Aufträge, Kunden usw.

  • Sicherung des qualifizierten Angebots an Pflege, Beratung und Betreuung

  • Verhinderung von Fluktuation

  • Verbesserung des Betriebsklimas und der Arbeitszufriedenheit

Die Verwirklichung dieser Ziele verlangt qualifizierte Mitarbeitende, also Mitarbeitende mit aktuellem Wissen in den Schlüsselqualifikationen und Kompetenzen. Fazit: Die Mitarbeitende müssen entwickelt werden.

 

Kennst du kenbis langfristigen Unternehmensziele?

Wir glauben daran, dass eine bessere Pflege beim Menschen beginnt. Deshalb bauen wir auf ein neues Pflegekonzept, das Pflegekräften wieder das Zepter in die Hand gibt, um ihren Beruf zur Berufung machen zu können. Zufriedene Pfleger*innen = Zufriedene Patient*innen. Darüber hinaus nutzen wir fortschrittlichste Technologie zur Digitalisierung unserer Prozesse.

Im Mittelpunkt unserer unternehmerischen Leitplanken und Werte steht für uns der zu pflegende Mensch und die Kompetenz, Zufriedenheit und Handlungsfähigkeit unserer Kolleg:innen vor Ort. Diese Haltung drückt sich durch unseren Wert „Jeden Tag eine bessere Pflege“ aus, den alle Mitarbeitenden vom ersten Tag an durch ihr Tun zum Leben erwecken.

Wir planen die Pflege unter Verwendung der strukturierten Informationssammlung SIS – ambulante Pflege. Dieses Modell wird unserer Vorstellung von häuslicher Pflege gerecht.
Wir haben höchste Ansprüche an die Pflege und richten unsere Pflege nach Pflegestandards aus. Der Kern unserer Arbeit besteht in der Aufgabe, den Menschen, die sich uns anvertrauen in ihrer Unabhängigkeit zu fördern. Unsere Haltung gegenüber den zu pflegenden Menschen ist geprägt von Wertschätzung, Respekt, Toleranz und Vertrauen. Von unseren Mitarbeitenden erwarten wir Kompetenzen auf vielen Ebenen: Kommunikations,- Konflikt- und Reflektionskompetenz, sowie die Fähigkeit zur Teamarbeit und die Bereitschaft ihr Handeln kritisch zu hinterfragen.Unsere Pflege-Experten und Teams sind deshalb nicht nur fachlich, sondern auch im Bereich sozialer Kompetenzen geschult und bilden sich ständig weiter.

Der Pflegeprozess spiegelt sich in der Pflegedokumentation wieder. Wir arbeiten mit einer Pflegesoftware, die perfekt auf die Bedürfnisse der Pfleger*innen abgestimmt ist – immer im Auftrag für eine bessere Pflege. Dank dieser haben wir viel mehr Zeit für das Wichtigste in der Pflege: die Menschen!

Wir glauben daran, dass Teams selbstständig am besten arbeiten. Kenbi setzt auf viele kleine, lokale Teams die voll mobil ausgestattet und nie weit von den Patient*innen entfernt sind. Um die Eigenständigkeit der zu pflegenden Menschen durch ressourcenorientierte Pflege zu erhalten und zu verbessern, bauen diese ein Pflege- und Betreuungsnetzwerk auf und helfen dabei einen möglichst selbst bestimmten Alltag zu führen. Unterstützt werden die Teams durch speziell ausgebildete Coaches, diese begleiten die Teams von Anfang an, dies geschieht im Rahmen von Workshops und
Teammeetings, nach Aufbau im Ersten halben Jahr.

Die Personalentwicklung orientiert sich dabei an folgenden Schwerpunkten, die durch geeignete Instrumente und Maßnahmen umgesetzt werden. Hierzu ein Auszug:

 

Ziel/Umsetzung

Mitarbeitende

Unternehmen

Unternehmenskultur

Kundenorientierung, Umsetzung der Unternehmensziele

  • Ausrichtung der Stellenbeschreibung nach Zielen, nicht nach Tätigkeiten

  • Zielvereinbarungsges präche

  • Zielvereinbarung als Führungsmittel

  • Kundenbefragungen

Fördern

  • Coaching

  • Supervision

  • Training

  • Arbeitsplatzrotation (job rotation)

  • Arbeitsplatzerweiterung (job enlargement)

  • Bereicherung der Arbeit (job enrichement)

  • gemeinsames Lernen

  • Leitlinien

  • Führungskräfte

  • Personalentwicklung

  • „lebenslanges Lernen für alle“

Beteiligen/Partizipation

  • Mitarbeiterbefragung

  • Workshops/Open- Space- Veranstaltungen

  • Projektgruppen

  • QM-Zirkel

  • Delegation

  • Informationsaustausch

  •  hin zu einem partizipierenden Führungsstil

Kommunikation und Information

  • Informationsaustausc h von oben nach unten und umgekehrt

  • Pflicht zur Information

  • Konflikttraining

  • Kommunikationsverb esserung durch Schulung

  • Mitarbeitergespräche

  • Fördergespräche

  • Intranet oder andere Informationssysteme

  • Unternehmen im Dialog

  • Lernkultur

Bewerten

regelmäßiges Feedback

  • gerechte Beurteilungssysteme

  • Bezahlung der Leistung

  • Mitarbeiteraktien etc.

  • Vorgesetztenbeurteilung

    

Die Eckpunkte der Personalentwicklung verzahnen viele Bereiche des Personalmanagements. Personalentwicklung ist auf allen Ebenen wichtig: bei der/dem Mitarbeitenden selbst (Personal), im Unternehmen und in Bezug auf die Unternehmenskultur. Im Mittelpunkt (neben der Personalbeschaffung) steht die Anpassung der Qualifikation der Mitarbeitenden.

 
Auswahl der zu entwickelnden Qualifikationen

Welche Qualfikationen werden i. d. R. entwickelt?

Fachliche Fähigkeiten (= Fachkompetenz)

  • berufsspezifisches Wissen (je nach Berufsbild)

  • Arbeitstempo (Leistung)

  • Kostenbewusstsein

  • unternehmerisches Denken

Methodische Fähigkeiten (= Methodenkompetenz)

  • allgemeine Planungs- und Ordnungskenntnisse

  • Kenntnisse zur Qualitätserreichung

  • Organisation eines Projektmanagements

  • Handhabung von Hilfsmitteln und Werkzeugen aus dem Methodenkoffer des Berufsbildes

 

Soziale Fähigkeiten (= soziale Kompetenz)

  • Selbstbewusstsein

  • Selbstmotivation

  • Selbstlernkompetenz

  • Selbstmanagement

  • Engagement

  • Führungskompetenz

  • Qualitätsbewusstsein

  • Leistungsbereitschaft

  • Ausdrucksfähigkeit

  • Innovationsfreude

  • Kooperationsfähigkeit

  • Motivationsfähigkeit (aktiv und passiv)

  • Konflikt- und Kritikfähigkeit (aktiv und passiv)

Die Bedarfserfassung

Ein anderes Ziel der Personalentwicklung ist es, vorhandene Mängel in der Qualifikation auszugleichen. Heute ist es zwar oft nicht mehr üblich, Mitarbeitende erst im Betrieb auszubilden (der Personalbereich wünscht sich bereits fertig ausgebildete Kräfte), doch Mängel in der Qualifikation führen geradewegs zu Mängeln in der Qualität.

 

Treten soziale oder fachliche Mängel auf, müssen die Ursachen hierfür gesucht werden, um passende Personalentwicklungsmaßnahmen anbieten zu können.

 

Ein Bedarf an Personalentwicklung kann also durch Mängel hervorgerufen werden. Mögliche Ursachen für Mängel können in folgenden Bereichen liegen:

  • Wissen (Sind die Mitarbeitenden informiert? Haben sie es verstanden?)

  • Wollen (Sind die Mitarbeitenden motiviert? Was demotiviert sie?)

  • Können (Sind die Mitarbeitenden ausgebildet? Sind Sie eingearbeitet?)

  • Dürfen (Sind die Mitarbeitenden aus ihrer Sicht berechtigt? Trauen sie sich, kreativ/innovativ zu handeln?)

Grundsätzlich verfolgt die Personalentwicklung dabei eine Orientierung am Defizit (Mangel) oder an der Ressource (Potenzial). Die Ressourcenorientierung kennst du vielleicht schon aus der Pflege.

Typische Mängel von Berufsanfänger/innen

Mangel

Erwartung der Vorgesetzten

Es wird gewartet, dass Arbeit zugeteilt wird.

Es wird erwartet, dass Arbeit geholt wird.

Ablehnung des Vorgesetzten und/oder Kollegen wird offen gezeigt.

diplomatischer Umgang mit schwachen Chefs; Erkennen der eigenen Position bei starken Chefs

Keine Kenntnis der üblichen Abläufe. Das Verhalten aus der Ausbildung/Studium wird einfach fortgesetzt.

aufmerksame Beobachtung des Verhaltens anderer Mitarbeiter

Es wird davon ausgegangen, dass man genug gelernt hat. Schließlich hat man ja gerade seine Ausbildung abgeschlossen.

„lebenslanges“ Lernen, Bereitschaft sich fortzubilden

keine Manieren/Benehmen

gute Manieren/Benehmen.

Man wartet auf eine bessere (besser bezahlten) Stelle.

Einsatz, auch wenn die Stelle (noch nicht) passt.

Defizitorentierung und Ressourcenorientierung

Die Personalentwicklung fragt sich: 

Was hindert unsere Mitarbeitende daran, erfolgreich zu sein (= Defizitorientierung)? Welche Fähigkeiten, Träume und Kenntnisse haben unsere Mitarbeiter noch zur Verfügung (= Ressourcenorientierung)?

 

Eine Defizitorientierung hemmt oft die Fähigkeit des/der Mitarbeitenden sich zu entwickeln bzw. Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu besuchen. Bei einer Defizitorientierung können individuelle Fördergespräche helfen. Nachdem geklärt ist, wer und was entwickelt werden soll, stellt sich die Frage, wo entwickelt werden soll.

 

Ein einfaches Beispiel dazu wäre, dass einer Mitarbeiterin Kenntnisse im Qualitätsmanagement hat (Defizitorientierung), aber Qualitätsmanagement-Beauftragte werden möchte (Ressourcenorientierung). 

 

Im nächsten Kapitel werden die Bereiche sowie die Phasen der Personalentwicklung behandelt.

Zusammenfassung
Was Du Dir merken solltest
  • Ziel der Personalentwicklung ist es, Kompetenzen der Mitarbeitenden auszubauen und Mängel auszugleichen.

 

  • Es können fachliche, methodische sowie soziale Fähigkeiten weiterentwickelt werden

 

  • Mithilfe der Defizitorientierung und Ressourcenorientierung kann bestimmt werden, welche Fähigkeiten weiterentwickelt werden sollten. 

Alles verstanden?

Zuletzt erwarten Dich nur noch ein paar abschließende Fragen, welche entweder eine oder mehrere richtige Antworten beinhalten können. Du kannst Dir dabei so viel Zeit lassen, wie Du möchtest. Im Notfall können die Fragen auch wiederholt werden. Viel Erfolg!

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