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Pflegehilfskraft

Das Nervensystem

Lernziele: Nach dieser Lektion...

… weißt du, wie unser Nervensystem funktioniert und wie es aufgebaut ist.

… kennst die unterschiedlichen Nervensysteme in unserem Körper.

Wie funktioniert das Nervensystem?
  • Das Nervensystem umfasst alle Nervenzellen des menschlichen Körpers. Mit ihm kommuniziert er mit der Umwelt und steuert gleichzeitig vielfältige Mechanismen im Inneren. 

  • Das Nervensystem nimmt Sinnesreize auf, verarbeitet sie und löst Reaktionen wie Muskelbewegungen oder Schmerzempfindungen aus. Wenn jemand zum Beispiel auf eine heiße Herdplatte fasst, zieht sie oder er die Hand reflexartig zurück, und die Nervenbahnen senden gleichzeitig ein Schmerzsignal ans Gehirn

  • Auch Stoffwechselvorgänge werden über das Nervensystem gesteuert.

  • Das Nervensystem enthält viele Milliarden Nervenzellen, sogenannte Neuronen. Allein im Gehirn sind es rund 100 Milliarden. 

  • Jede einzelne Nervenzelle besteht aus einem Körper und verschiedenen Fortsätzen.

  • Die kürzeren Fortsätze (Dendriten) wirken wie Antennen: Über sie empfängt der Zellkörper Signale, zum Beispiel von anderen Nervenzellen. 

  • Über den langen Fortsatz (Axon), der über einen Meter lang sein kann, werden die Signale weitergeleitet.

Unterschiedliche Nervensysteme

Das zentrale Nervensystem (ZNS) umfasst Nervenbahnen in Gehirn und Rückenmark. Es befindet sich sicher eingebettet im Schädel und dem Wirbelkanal in der Wirbelsäule.

Zum peripheren Nervensystem (PNS) gehören alle anderen Nervenbahnen des Körpers. 

Das periphere Nervensystem besteht aus folgenden Nerven/Nervenbahnen: 

  • 12 Hirnnerven: Entspringen im Gehirn; Verbindung zu sensorischen Organen (Augen, Ohren, etc.) und zur Muskulatur im Kopf- und Halsbereich

  • 31 Spinalnerven: Entspringen im Rückenmark; Verzweigen sich im Gewebe des Brust- und Bauchraumes und in den Extremitäten

Unabhängig von der Lage spricht man von einem willkürlichen und einem unwillkürlichen Nervensystem. 

Das willkürliche Nervensystem (somatisches Nervensystem) steuert alle Vorgänge, die einem bewusst sind und die man willentlich beeinflussen kann. Dies sind zum Beispiel gezielte Bewegungen von Armen, Beinen und anderen Körperteilen.

 

Das vegetative Nervensystem (autonomes Nervensystem) regelt die Abläufe im Körper, die man nicht mit dem Willen steuern kann. Es ist ständig aktiv und reguliert beispielsweise Atmung, Herzschlag und Stoffwechsel. Hierzu empfängt es Signale aus dem Gehirn und sendet sie an den Körper. In der Gegenrichtung überträgt das vegetative Nervensystem Meldungen des Körpers zum Gehirn, zum Beispiel wie voll die Blase ist oder wie schnell das Herz schlägt. 

 
  • Das vegetative Nervensystem kann sehr rasch die Funktion des Körpers an andere Bedingungen anpassen. Ist einem Menschen beispielsweise warm, erhöht das System die Durchblutung der Haut und die Schweißbildung, um den Körper abzukühlen.

  • Sowohl das zentrale als auch das periphere Nervensystem enthalten willkürliche und unwillkürliche Anteile. Im zentralen Nervensystem sind die beiden Anteile allerdings stark miteinander verflochten, während sie in übrigen Bereichen des Körpers meist getrennt sind.

Das vegetative unwillkürliche Nervensystem unterteilt sich in drei Bereiche
  • Das sympathische Nervensystem

  • Das parasympathische Nervensystem

  • Das Eingeweidenerven-system (enterisches Nervensystem)

Das sympathische und parasympathische Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus) wirken im Körper meist als Gegenspieler.
  • Der Sympathikus bereitet den Organismus auf körperliche und geistige Leistungen vor. Er sorgt dafür, dass das Herz schneller und kräftiger schlägt, erweitert die Atemwege, damit man besser atmen kann und hemmt die Darmtätigkeit.

 

  • Der Parasympathikus kümmert sich um die Körperfunktionen in Ruhe: Er aktiviert die Verdauung, kurbelt verschiedene Stoffwechselvorgänge an und sorgt für Entspannung. Sympathikus und Parasympathikus wirken aber nicht immer entgegengesetzt; bei manchen Funktionen ergänzen sich die beiden Systeme auch.

  • Das enterische Nervensystem beschreibt ein eigenes Nervensystem des Darmes, das weitgehend unabhängig die Bewegung des Darmes bei der Verdauung reguliert.

Nervenzelle - Aufbau

Ein typisches Neuron eines Säugetieres besteht aus:

  • einem Zellkörper

  • mehreren Dendriten

  • einem Axon

Synapsen und Neurotransmitter
  • Die einzelnen Nervenzellen deines Körpers sind indirekt durch Synapsen miteinander verbunden. Sie geben das elektrische Signal des Axons an die nächste Nervenzelle weiter. Das kann auch eine andere Zelle, wie eine Muskelzelle, sein.

  • Für die Weiterleitung eines Signals an der Synapse wird das elektrische Signal in ein chemisches Signal umgewandelt. Die Synapsen senden also Botenstoffe — sogenannte Neurotransmitter — an die nächste Zelle. Dort wird das Signal schließlich wieder in ein elektrisches Signal umgewandelt und weitergeleitet.

Neurologische Erkrankungen
  • Neurologische Erkrankungen sind Erkrankungen des Nervensystems. Sie sind entweder durch einen Gendefekt angeboren oder entstehen im Laufe des Lebens.

  • Hierfür können zum Beispiel eine Infektion, ein Trauma oder eine Rückbildung (Degeneration) verantwortlich sein. Betroffene sind durch die Erkrankung meist stark eingeschränkt.

     

  • Einige Beispiele: 

      • Parkinson-Krankheit: Langsames Absterben von Zellen im Gehirn

      • Multiple Sklerose (MS): Chronische Entzündungen in Gehirn und Rückenmark 

      • Epilepsie: Chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems

      • Organische Psychosen: Psychose, die durch körperliche Erkrankungen begründet werden kann 

      • Hirntumore: Tumore im Gehirn

      • Schlaganfälle: Teil des Gehirns wird nicht mehr ausreichend durchblutet 

      • Alzheimer-Demenz: Ablagerung kleiner Eiweißpartikel im Gehirn

Zusammenfassung
Was Du Dir auf jeden Fall merken solltest
  • Das Nervensystem, verteilt Informationen in deinem ganzen Körper. 

    Kurz und knapp: Das Nervensystem setzt sich aus allen Nervenzellen (Neuronen) und Gliazellen im gesamten Körper zusammen.

 

  • Es hat zwei Hauptaufgaben:

    1. Steuerung innerer Prozesse, z. B. Verdauung, Atmung

    2. Interaktion mit der Außenwelt durch Aufnehmen und Verarbeiten von Sinnesreizen und die Reaktion auf diese Reize

Alles verstanden?

Zuletzt erwarten Dich nur noch ein paar abschließende Fragen, welche entweder eine oder mehrere richtige Antworten beinhalten können. Du kannst Dir dabei so viel Zeit lassen, wie Du möchtest. Im Notfall können die Fragen auch wiederholt werden. Viel Erfolg!

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