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Pflegehilfskraft

Die Muskulatur

Lernziele: Nach dieser Lektion...

…wirst du verstehen, warum und wofür Muskeln im Körper wichtig sind

Unsere Muskulatur
Warum sind Muskeln wichtig?

Mithilfe der Muskulatur kann der Mensch sich bewegen. Nicht zuletzt sind die Muskeln auch für die Stabilität des Körpers sowie vegetative Funktionen wie das Atmen und die Pumpbewegungen des Herzens zuständig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Funktionsweise von Muskeln
  • Muskeln sind kontraktile Organe. Die Bezeichnung „kontraktil“ bezieht sich auf ihre Fähigkeit, sich zusammenziehen und wieder entspannen zu können. 

  • Viele Muskeln ähneln unter Anspannung einem Mäuschen. Darauf lässt sich ihr Name zurückführen (lat. musculus = Mäuschen). 

  • Dieses Zusammenspiel aus Kontraktion und Relaxation ermöglicht sowohl die bewusst gesteuerten Bewegungen als auch die unbewusst im Körperinneren ablaufenden Funktionen. 

  • Dadurch ermöglichen sie unter anderem Bewegungen des Skeletts oder das Ablaufen innerer Körperfunktionen.

Unterschiedliche Muskeln
  • Die Gesamtheit der Muskeln wird als Muskulatur bezeichnet. 

  • Sie lässt sich in glatte Muskulatur und quergestreifte Muskulatur einteilen. 

Quergestreifte Muskulatur wird weiter unterschieden nach:

  • der Herzmuskulatur (kann man nicht bewusst steuern)

  • der Skelettmuskulatur (bewusst steuerbar)

Nervenimpulse
  • Auslöser für die Kontraktion eines Muskels sind Nervenimpulse. Diese lösen eine Reihe von Wechselwirkungen zwischen den Filamenten aus. Also Folge gleiten die Myosin- und Aktinfilamente in Längsrichtung ineinander, wodurch sich die jeweiligen Sarkomere verkürzen und die dazugehörige Muskelfaser zusammenzieht.

Die wichtigste Muskeln
  • Die Brustmuskulatur besteht aus dem großen und den kleinen Brustmuskel. Der große Brustmuskel (Musculus pectoralis major) unterstützt vor den Körper gerichtete Armbewegungen und ist Teil der Atemhilfsmuskulatur. Der kleine Brustmuskel (Musculus pectoralis minor) wird komplett vom großen Brustmuskel verdeckt. Er ermöglicht Bewegungen der Schulter.

  • Rückenmuskulatur: Den wichtigsten Teil der Rückenmuskulatur bildet die ortsständige (autochthone) Rückenmuskulatur (Musculus erector spinae). Ihre Hauptaufgabe besteht in der Aufrichtung und Stabilisierung der Wirbelsäule.

  • Sie wird durch die „zugewanderte“ (allochthone) Rückenmuskulatur ergänzt. Hierzu gehören der Große Rückenmuskel (Musculus latissimus dorsi) und der Trapezmuskel (Musculus trapezius), die den Nacken und oberen Rückenbereich beziehungsweise den unteren Rückenbereich abdecken. Sie verleihen den jeweiligen Regionen Stabilität und ermöglichen unter anderem Bewegungen der Schultern und Arme.

  • Die Bauchmuskulatur lässt sich in vordere, seitliche und hintere Bauchmuskeln einteilen. Der gerade Bauchmuskel (Musculus rectus abdominis) gehört zur vorderen Bauchmuskulatur. Er verfügt über drei bis vier horizontale Zwischensehnen, die bei gut trainierter Bauchmuskulatur als „Waschbrett“ oder sogenannter “Six-Pack” hervortreten können. Er sorgt gemeinsam mit den restlichen Bauchmuskeln für eine stabile Körperhaltung.

  • Schultermuskulatur: Der Deltamuskel (Musculus deltoidus) ist der größte Schultermuskel. Er stabilisiert und bewegt das Schultergelenk. Gemeinsam mit den anderen Schultermuskeln ermöglicht er Drehbewegungen der Arme und unterstützt die Muskulatur des Rückens.

  • Ober- und Unterarmmuskulatur: Zu den Armmuskeln gehören gut zwanzig Muskeln, von denen sich die meisten in den Unterarmen befinden. Die prominentesten Vertreter sind mit dem Bizeps (Musculus biceps brachii) und Trizeps (Musculus triceps brachii) jedoch im Oberarm zu finden. Die beiden Antagonisten ermöglichen das Beugen und Strecken der Arme.

  • Ober- und Unterschenkelmuskulatur: Unter der Oberschenkelmuskulatur sticht vor allem der Quadrizeps (Musculus quadriceps femoris) hervor. Er bedeckt fast die komplette Vorderseite des Oberschenkels. Zu seinen Aufgaben gehören das Strecken und Stabilisieren der Knie.

  • Die Unterschenkelmuskulatur lässt sich in die vordere und hintere Muskulatur unterteilen, die aus Streckern (Extensoren) und Beugern (Flexoren) bestehen.

Erkrankungen der Muskeln
  • Muskelschwund (Muskelatrophie)Muskelschwund, auch als Muskelatrophie oder Muskeldystrophie bezeichnet, kann beispielsweise durch Inaktivität oder neurologische Erkrankungen auftreten. Bei zu wenig Bewegung werden unterforderte Muskeln vom Körper abgebaut. Dies geschieht häufig bei betagten, pflegebedürftigen Menschen und führt zur Immobilität und Sturzneigung.

  • Muskelschmerz (Myalgie) Muskelschmerzen können in unterschiedlichsten Varianten und mit verschiedenen Ursachen auftreten. Eine relativ einfache Erscheinung des Muskelschmerzes ist der Muskelkater. Myalgien können auch bei Infektionen, Grippe und Erkältungskrankheiten oder Zeckenstichen auftreten. Fibromyalgie bezeichnet den bislang unheilbaren und chronischen Faser-Muskel-Schmerz. 

  • Muskelzerrung, Muskelfaserriss und Muskelriss Verletzungen, die bei starken Belastungen zur Zerrung des Muskels beziehungsweise zum Riss der Muskelfaser oder des ganzen Muskels führen. Die Muskelschädigung nimmt in dieser Reihenfolge zu und kann besonders bei Sportarten mit großer Belastung, wie plötzliche Richtungswechsel oder Drehungen geschehen. Auch ungenügendes Aufwärmen vor dem Training erhöht das Risiko für eine Muskelverletzung.

  • Muskelzuckungen (Myoklonie) – Muskelzuckungen, die als Begleiterscheinung neurologischer Erkrankungen, aber auch temporär, zum Beispiel bei Stress, auftreten. Sie können unter anderem die Extremitäten und die Mimik betreffen – häufig ist es das Augenlid, das mit einem feinen Zucken den Betroffenen beeinträchtigt. Dieses Art der Myoklonie ist an sich harmlos. Sind die Zuckungen ausgeprägter und treten weitere Symptome auf, sollten diese mit einem Arzt besprochen werden, um eine neurologische Grunderkrankung ausschließen zu können.

Gut zu wissen

Bewegung erhält Muskeln. Jede Bewegung und Aktivierung zählt. Besonders im Alter.

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