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Arzneimittellehre: Grundlagen

Lernziele: Nach dieser Lektion...

… wirst du, wissen was Arzneimittellehre bedeutet.

… kennst du, die wichtigsten Begriffe der Arzneimittellehre.

… kennst du, die möglichen Darreichungsformen.

… weißt du, wie ein Medikament im Körper wirkt.

Pharmakologie
Definition

Die Pharmakologie (über lateinisch Pharmacologia – ‚Arzneimittellehre’, bis ins 19. Jahrhundert gleichbedeutend mit Pharmazie – von altgriechisch φάρμακον phármakon ‚Mittel’, ‚Stoff’, ‚Arzneimittel’, und -logie ‚Lehre’) ist die Wissenschaft von der Wechselwirkung zwischen Stoffen und Lebewesen

 

oder anders gesagt:

 

Die Pharmakologie ist die Lehre von den Wechselwirkungen zwischen körperfremden Stoffen und Organismen. Auch körpereigene Stoffe können als Pharmaka eingesetzt werden, sofern deren Konzentration das normale physiologische Maß übersteigt.

Einige Begriffe kurz erklärt:

Wirkungsstärke:

 
  • Maß für die Konzentration eines Arzneistoffes, die zur Erreichung einer bestimmten Wirkung erforderlich ist

  • (Regel: Je größer die Wirkstärke, desto geringer die Dosis)

     

Pharmakologie:

 
  • Lehre von den Wechselwirkungen zwischen einer Substanz und dem Körper.

 
 

Pharmakokinetik:

 
  • Was macht der Körper mit dem Arzneistoff?

  • (Aufnahme und Abbau des Medikaments im Körper)

 

Pharmakodynamik:

 
  • Was macht der Arzneistoff mit dem Körper?

 

Klinische Pharmakologie:

 
  • Bereits bekannte Arzneistoffe werden am Menschen untersucht.

 

Toxikologie:

 
  • Lehre von den schädlichen Eigenschaften bestimmter Stoffe.

Wirkung

Schema, wie ein oral eingenommenes Medikament im Körper wirkt:

  1. Einnahme des Medikaments

  2. Liberation (Auflösung der Wirkstoffe)

  3. Adsorption (Aufnahme der Wirkstoffe ins Blut)

  4. Distribution (Verteilung der Wirkstoffe in die verschiedenen Organe)

  5. Metabolisierung (Zerstörung der Wirkstoffe vor allem in der Leber)

  6. Elimination (Ausscheidung der Arzneistoffe über Leber, Galle, Stuhl bzw. über Niere und Harn)

Das Arzneimittelgesetz (AMG)

Das Arzneimittelgesetz von 1986 gibt Auskunft über die Eigenschaften, die Arzneimittel aufweisen müssen, um in Deutschland in Verkehr gebracht werden zu dürfen. Das AMG gilt für Menschen genauso wie für Tiere, wobei für Tiere die der Lebensmittelgewinnung dienen, besondere Vorschriften gelten.

 

–> In § 1 heißt es dazu:

Arzneimittel müssen Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit aufweisen, was selbstverständlich für Arzneimittel für Mensch und Tier gleichermaßen gelten muß.

Herkunft der Arzeimittel
  • Pflanzlicher Herkunft   »   Pflanzenbestandteile, z.B. Baldrianwurzel.

  • Mineralischer Herkunft    »   Salze, wie z.B. Calzium, Magnesium, Kalium.

  • Tierischer Herkunft       »   Lebertran, Insulin vom Rind oder Schwein.

  • Chemischer Herkunft    »   Aus dem Labor, z.B. Aciclovir gegen Herpes.

Einteilung der Arzneimittel
  • Frei verkäufliche Arzneimittel.

  • Apothekenpflichtige Arzneimittel.

  • Rezeptpflichtige Arzneimittel (verschreibungspflichtig).

  • Betäubungsmittel (nur nach Vorlage eines Betäubungsmittelrezeptes, BTMG).

Wahl der Arzneiform

Sie ist abhängig von:

 

1. Wirkort:   lokale Wirkung  (Wirkt an Ort und Stelle) oder systemische Wirkung  (Wirkt auf den ganzen Körper, Arzneimittel wird in den Blutkreislauf aufgenommen.)

 

2. von der Verträglichkeit

 

3. Zeitpunkt des Wirkungseintritts  (Z.B. Tropfen wirken schneller als Tabletten.)

 

4. Praktische Gründe   ( z.B. bei Schluckbeschwerden Tropfen und keine Kapseln.)

 
Arzneiformen

* fest – z.B. Tabletten, Kapseln, Granulate, Zäpfchen

* flüssig- z.B. Tropfen

* fest/flüssig – z.B. Schmerzgels

* gasförmig – z.B. Inhalatoren

Arzneimittelwirkung am Rezeptor
  • Mit dem Blutstrom werden die Arzneimittel im ganzen Körper verteilt. Ihre Wirkung entfalten sie in bzw. an den einzelnen Körperzellen. Auf der Oberfläche jeder einzelnen Körperzelle (Membran) befinden sich verschiedene Rezeptoren (Empfängerstationen), die mit griechischen Buchstaben unterschieden werden. Man unterscheidet z.B. Alpha- und Beta-Rezeptoren.

  • Hier können sich an bestimmten Aufnahmeeinrichtungen chemische Stoffe ankoppeln. Wie ein Schlüssel, der in ein passendes Schloss passt. Auf diese Art und Weise können Informationen übertragen werden, die die Zelle zu einer bestimmten Zelltätigkeit anregen können.

  • Wirkstoff   +   Rezeptor   »   Zelle   »   Effekt

Möglichkeiten der Rezeptorwirkung
  • Agonisten sind Stoffe, die sich an den Rezeptor anheften und so auf die Zelle einwirken, dass die normale Zellaktivität verstärkt wird . Sie unterstützen damit die natürlichen Botenstoffe des Körpers (= Verstärker).

  • Antagonisten sind Gegenspieler. Diese Stoffe heften sich ebenfalls an die Rezeptoren; sie hemmen oder blockieren jedoch die normale Zellaktivität.

  • »   Applikation (= Verabreichung)    

  • »   Resorption (= Aufnahme)   

  • »   Distribution (= Verteilung)  

  • »   Elimination (= Ausscheidung)

Zusammenfassung
  • Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten die unterschiedlich wirken und sich auch in ihrer Darreichungsform unterscheiden. Die Wahl der Arznei hat verschiedene Gründe, beachte du jedoch, dass Menschen mit Schluckbeschwerden eher Tropfen als Kapseln bekommen, in dem du den Arzt/ das Team auf deine Beobachtung aufmerksam machst. 

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