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Pflegehilfskraft

Kommunikation Grundlagen und Besonderheiten

Lernziele: Nach dieser Lektion...

du wirst wertschätzende kommunizieren können

du wirst Kommunikationsstörer erkennen

du wirst die Unterschiede und Besonderheiten der Kommunikation mit psychisch Erkrankten kennen und wissen, wie du am besten auf Sie eingehst

Grundlagen

Definition: Kommunikation ist der Austausch oder die Übertragung von Informationen, die auf verschiedene Arten und auf verschiedenen Wegen stattfinden kann. 

 

  • Durch Kommunikation ist es den Menschen möglich, sich auf unterschiedliche Art und Weise zu verständigen. Wenn sich zwei Menschen miteinander verständigen, verläuft dies nie einseitig.

  • Kommunikation ist nicht nur das gesprochene Wort, sondern auch die Gestik, Mimik und Körperhaltung

  • Kommunikation benötigt mindestens 2 Menschen, einen Sender und einen Empfänger

  • Kommunikation kann nonverbal (Mimik, Gestik etc sein) oder verbal. Dabei beeinflussen auch der Tonfall und das Sprechtempo etc. die Botschaft

Kommunikationsmodelle:
  • 4 Ohren-Modell (Friedemann Schulz von Thun) – eine Nachricht hat immer 4 Seiten. Einen Sachinhalt, einen Appell, eine Beziehung und eine Selbstoffenbarung. Wir nehmen diese oft unbewusst wahr.

  • Sender- Empfänger- Modell – hier wird davon ausgegangen, dass eine Nachricht ein quasi vom Sender verschlüsselt ist und vom Empfänger entschlüsselt werden muss ( Was will mir mein Gegenüber eigentlich sagen?

  • 5 Axiome von Paul Watzlawick.- das wohl wichtigste und bekannteste ist “Man kann nicht nicht kommunizieren”

Wertschätzende Kommunikation
  • fördert das gegenseitige Verstehen, schafft Verbindung zwischen Menschen und erleichtert so den Umgang miteinander

  • Sie prägt eine Haltung, die Abwertungen vermeidet und einen wohlwollenden Blick auf uns selber und unsere Mitmenschen ermöglicht

  • Bedürfnisse und Gefühle nehmen in der Wertschätzenden Kommunikation einen besonderen Stellenwert ein

–> Das eigene Bedürfnis hat dieselbe Wichtigkeit wie das des Gegenübers

–> Das menschliche Handeln richtet sich FÜR die eigenen Bedürfnisse, nicht GEGEN andere

Störungen der Kommunikation:

Der Fehler liegt oft darin, dass Sender und Empfänger nicht den gleichen Code nutzen, um die Botschaft zu entschlüsseln. Häufig handelt es sich hierbei um Sprachprobleme, nicht erkannter Sarkasmus oder eine unklare Ausdrucksweise. Dies führt zu Missverständnissen. 

 

–> Aus diesem Grund ist besonders wichtig, dass du deine Botschaften klar und deutlich formulierst. Achte darauf, dass du die Botschaften hinterfragst und nachfragst, wenn du etwas nicht direkt verstanden hast, oder das Gefühl hast das Gegenüber hat nicht recht verstanden.

 

  • Bedenke – besonders bei unseren Klient*innen – eine mögliche Schwerhörigkeit und kognitive Defizite (verringerte Konzentration und Merkfähigkeit), verwende eine Sprache, die der Klient auch versteht (Vermeidung von “Jugenworten”).

  • Achte auf versteckte Botschaften (Was will die Klient*in mir eigentlich sagen?) – oft trauen sich die Klient*innen ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht direkt zu äußern

  • Achte darauf, dass Mimik/Gestik und das gesprochene Wort zusammen passen. Sowohl bei dir, als auch bei der Klient*in “Es geht mir gut, danke” – dabei schmerzverzerrtes Gesicht)

Besonderheiten Kommunikation mit psychisch Erkrankten
Gesprächsführung mit psychisch kranken Menschen
Allgemeine Kommunikation:
  • Es ist hilfreich, dem psychisch Erkrankten gut zuzuhören und ihm Zeit zu geben, seine Probleme und seine Sicht der Dinge zu erklären. Zeige Interesse an seiner Sichtweise und versuche, Verständnis für ihn und seine Probleme aufzubringen. Vermeide es dagegen, ihm gute Ratschläge zu geben.

 

  • Ermutige und motiviere den Betroffenen zu Aktivitäten und Mitarbeit, aber dränge oder überfordere ihn nicht. Bleib zuversichtlich und lobe ihn bei Fortschritten oder bei dem Versuch, etwas zu verändern – selbst wenn es nicht sofort gelingt.

 

  • Umsorge den Betroffenen nicht zu viel und lass ihm so viel Selbständigkeit wie möglich. Lass ihn aber wissen, dass du für ihn da bist, wenn er Unterstützung braucht

 

  • Nimmt impulsive Reaktionen, ablehnendes Verhalten oder Gleichgültigkeit nicht persönlich

 

  • spreche klar und sachlich und send “ICH” Botschaften (Bsp.: “Ich würde mir wünschen, dass wir heute eine kleine Runde spazieren gehen”)



Kommunikation bei Psychose:
  • Das Wesentliche ist, den Betroffenen Verständnis und Akzeptanz entgegen zu bringen. Auch wenn Du in keinster Weise etwas vom Erzählten nachvollziehen können. Logik hat im psychotischen Erleben keinen Platz

  • Diskussionen über unterschiedliche Wirklichkeiten solltest du daher vermeiden. Es bieten sich neutrale Gesprächsthemen an

  • achte auf klare, einfache Ansprache, vermeide Reizüberflutung (Radio, TV, Lärm)

 

  • beachte, dass Sarkasmus und Ironie oft nicht verstanden werden

 

Good to know:

  • bleibe stets ruhig und wertschätzend

  • nimmt Reaktionen nicht persönlich

  • sei ermutigenden und motivierend ohne u überfordernd

  • nutze “Ich” Botschaften

Kommunikation bei Demenz:
  • Stelle sicher, dass dein Gegenüber sich angesprochen fühlt (Blickkontakt).

  • Gewöhn dir eine kurze klare Redeweise an.

  • Stelle  einfache Fragen, möglichst solche, die mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten sind.

  • Stell immer nur zwei Angebote zur Auswahl („Möchtest du Apfelkuchen oder Schokotorte?“, statt einer großen Auswahl).

  • Ergänze deine Worte durch Gesten und/oder Berührung.

 

  • Vermeide Zurechtweisungen und Kritik (Diskussionen sind nutzlos und verderben nur die Stimmung).

 

  • Wahre die Würde der erkrankten Person und erkenne  ihre Wünsche und Bedürfnisse sowie ihre subjektive Weltsicht an.

Good to know: Wenn du merkst, dass dein Gegenüber gerade nicht im Gespräch erreichbar ist oder dich verkennt, dann brich den Gesprächsversuch ab und mach eine kleine Pause. Starte dann den Gesprächsversuch nochmal neu. Diskutiere nicht mit dementen, sie können deiner Argumentation nicht folgen und werden dadurch nur angespannt. 

 

Zusammenfassung
Was Du Dir merken solltest
  • Man kommuniziert immer . auch wenn man jemanden ignoriert

  • Kommunikation ist nicht nur Sprache, sondern auch Mimik und Gestik

  • Es gibt einen Sender und einen Empfänger

  • Kommunikation kann aus verschiedenen Gründen gestört sein

  • Kommunikation sollte immer wertschätzend sein

  • Die richtige Arzt zu Kommunizieren richtet sich nach den Bedürfnissen und Besonderheiten der Kund*in

Alles verstanden?

Zuletzt erwarten Dich nur noch ein paar abschließende Fragen, welche entweder eine oder mehrere richtige Antworten beinhalten können. Du kannst Dir dabei so viel Zeit lassen, wie Du möchtest. Im Notfall können die Fragen auch wiederholt werden. Viel Erfolg!

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