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Pflegehilfskraft

Pneumonieprophylaxe

Lernziele: Nach dieser Lektion...

weißt du, warum die Pneumonieprophylaxe wichtig ist.

….kennst du, allgemeine und vorbeugende Maßnahmen.

… kennst du, angemessene Lagerungsmöglichkeiten. 

Pneumonieprophylaxe

→ Eine Lungenentzündung ist eine häufige Komplikation der Immobilität der Pflegebedürftigen

 

→Maßnahmen der Pneumonieprophylaxe gehören in der stationären und ambulanten Pflege sowie in der Akut- und Langzeitpflege zum Pflegealltag um Komplikationen wie eine Lungenentzündung zu verhindern.

 

→ Die Pneumonieprophylaxe beinhaltet die Einschätzung des Pneumonierisikos, die Planung sowie Durchführung von Maßnahmen, die sich auf die Ursachen der Pneumoniegefährdung beziehen und der Entstehung einer Pneumonie vorbeugen, sowie die Evaluation der Prophylaxemaßnahmen.

Allgemeine Maßnahmen

…sind Maßnahmen, die bei mangelnder Belüftung der Lungen durch flache Atmung aufgrund allgemeiner Schwäche, Immobilität, Schmerzen, Depression des Atemzentrums (z. B. Narkoseüberhang, hohe Schlaf- oder Schmerzmitteldosierung, Vergiftungen) Anwendung finden. Maßnahmen der Pneumonieprophylaxe setzen sich zusammen aus:

 

  • Einhalten von Hygieneanforderungen zur Vermeidung von Infektionen

  • Frühmobilisation und Ventilationsförderung sowie

  • Maßnahmen zum Freihalten der Atemwege.

Risikofaktoren
  • Akute Bronchitis 

  • Alkoholismus 

  • Besiedlung des Mundraumes durch Mikroorganismen bei schlechtem Mund-/Zahnstatus 

  • Diabetes mellitus 

  • Fehlende orale Nahrungs-/ Flüssigkeitszufuhr 

  • Herzinsuffizienz 

  • Nikotinabusus 

  • Personen über 60 Jahre 

  • Reflux bei enteraler Ernährung 

  • Schlechter Allgemeinzustand

  • Schluckstörungen/Dysphagien 

  • Schwerwiegende neurologische Beeinträchtigungen mit fehlenden Schutzreflexen (auch Demenz oder Krampfleiden) 

  • Vorerkrankungen des Atmungssystems mit Ventilationsstörungen wie z.B. eingeschränkter Hustenfähigkeit, chronische Bronchitis, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), wiederkehrende Pneumonie

Konkrete Risikoeinschätzung

Bei festgestellten allgemeinen Risikofaktoren Beobachtung von:

 

  • Atemfrequenz 

  • Atemgeräusche 

  • Atemgeruch 

  • Atemmechanik 

  • Husten 

  • Körpertemperatur 

  • Sputum 

  • Evtl. Dyspnoe (Luftnot), Thoraxschmerzen

Vorbeugende Maßnahmen:
  • Mobilisation – z.B. im Rahmen der Körperpflege

  • Zu tiefem Durchatmen anregen – z.B bei der Rückenwaschung/ Hautpflege

  • Oberkörper hoch lagern – besonders zum Essen/ Trinken

  • Patienten abhusten lassen -am besten seitlich oder in Oberkörperhochlage

  • Brust und Rücken einreiben (mit Menthol-, Minze- und Kampferhaltigen Cremes) – nach akzeptanz des Patienten

  • Lagerungswechsel – im Rahmen der Dekubitusprophylaxe

  • Für frische Luft sorgen – d. h., mindestens 2 x täglich die Fenster ganz öffnen (zum Beispiel nach der Körperpflege)

 

Atemunter-stützende Lagerungen:

→ Spezifische Lagerungsformen wirken sich positiv auf das Pneumonierisiko bei Menschen mit akuten Lungenerkrankungen aus. 

 

→Atemunterstützende Lagerungen haben das Ziel, die Atmung zu erleichtern und zu vertiefen. 

 

→Insbesondere bei wenig mobilen Menschen, soll durch Lagerungen eine abwechselnd adäquate Belüftung aller Lungenabschnitte erreicht werden

Lagerungs-möglichkeiten:
  • A-Lagerung: Zwei längliche Kissen werden in A-Form unter den Oberkörper gelegt und dehnen die oberen Lungenareale.

  • Dehnlage I (Rücken): Arme zeitweise hoch lagern (Arme – wenn möglich – neben den Ohren ablegen) oder hinter dem Kopf verschränken. –

  • Oberkörperhochlagerung: Oberkörper leicht erhöht (mindest. 30 Grad) lagern, Beugung in der Hüfte, damit sich der Brustkorb entfalten kann. Wenn möglich, Arme mit Kissen abstützen. 

  • T-Lagerung: Zwei längliche Kissen werden in T-Form unter den Oberkörper gelegt und dehnen die unteren, mittleren und oberen Lungenareale.

  • V-Lagerung: Zwei längliche Kissen werden in V-Form unter den Oberkörper gelegt und dehnen die unteren Lungenareale

Zusammenfassung
Was du dir merken solltest:

Atemunterstützende Lagerungen können auch kontraindiziert sein, sprecht ggf. mit der Hausärzt*in darüber. Bedenkt das alle Maßnahmen von der Kund*in toleriert werden müssen. Tut nichts, was der Kund*in nicht gefällt, sprecht alle Maßnahmen ab und erklärt was ihr vorhabt. 

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