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Pflegehilfskraft

Thromboseprophylaxe

Lernziele: Nach dieser Lektion...

… weißt du, was eine Thrombose ausmacht, warum sie so gefährlich ist und hast  Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe kennenlernen.

Thrombose
Definition
  • Unter dem Begriff Thromboseprophylaxe fasst man alle medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen zur Vorbeugung (Prophylaxe) von Thrombosen (Blutgerinnseln) zusammen. Da hierdurch auch Embolien als Folge von Thrombosen vorgebeugt wird, wird auch der Begriff Thromboembolieprophylaxe verwendet.

Was ist eine Thrombose?

Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel (ein Thrombus) in einem Blutgefäß oder im Herzen. Dieser Blutpfropf behindert den Blutstrom. Eine rasche Diagnose und Behandlung sind wichtig. Denn vor allem bei einer tiefen Beinvenenthrombose besteht das Risiko einer Lungenembolie, die tödlich verlaufen kann.

Ursachen und Entstehung
  • Um der Erkrankung frühzeitig vorbeugen zu können, ist es wichtig, die Thrombose-Ursachen zu kennen. Dass das Blut gerinnen kann, ist grundsätzlich ein Schutzmechanismus des Körpers. Dadurch wird verhindert, dass der Körper bei einer Verletzung zu viel Blut verliert. 

  • Jedoch kann die Blutgerinnung auch zur Thrombose-Ursache werden: Gerinnt das Blut in einem Blutgefäß entstehen Blutpfropfe, die größer werden und den Blutstrom hindern können. Wie es zu einer Thrombus-Entstehung in einer Vene oder Arterie kommt, kann verschiedene Ursachen haben:

      • Verlangsamung des Blutflusses: Der Blutfluss ist langsamer zum Beispiel bei Krampfadern (erweiterten Venen) oder aufgrund von Bewegungsmangel.

      • Veränderungen der Zusammensetzung des Blutes: Die Thrombose-Entstehung wird begünstigt, weil das Blut leichter gerinnt als normal beispielsweise bei einer angeborenen Gerinnungsstörung (Thrombophilie) oder bei Flüssigkeitsmangel.

      • Schädigung an der Gefäßwand: Ist die Gefäßwand zum Beispiel aufgrund von Ablagerungen beschädigt (Arteriosklerose) oder wird das Gefäß aufgrund eines Tumors eingeengt, kann das Blut nicht ungehindert fließen.

Thromboseprophylaxe
Häufigste Thrombose-Risikofaktoren:
  • Frühere Venenthrombose

  • Gerinnungsstörungen

  • Krankheit wie zum Beispiel Krebs

  • Höheres Lebensalter

  • Thrombosen bei Familienmitgliedern

  • Herzschwäche

  • Bewegungsmangel/ Immobilität

  • Übergewicht

  • Akute Infektionen

  • Krampfadern

Hinzu kommen Faktoren, die zwar weniger Einfluss auf die Entstehung einer Thrombose haben, aber dennoch (wenn möglich) gemieden werden sollten:

 
  • Nikotin- und Alkoholkonsum

  • Gipsverbände

  • Bluthochdruck

  • Hormonersatzpräparate (zum Beispiel gegen Wechseljahresbeschwerden)
Das bedeutet für deinen pflegerischen Alltag, du kannst einige Maßnahmen ergreifen
  • Entstauende Positionierung: Lagere die Kund*in so, dass die Beine höher als das Herz positioniert sind. Die Position fördert den venösen Rückfluss zum Herzen und dient der Vorbeugung einer Beinvenenthrombose (nicht bei Herzinsuffizienz, um das herz nicht zusätzlich zu belasten)

  • Regelmäßige Mobilisation: Durch regelmäßiges Aufstehen und Umhergehen oder Bewegungsübungen im Bett mit eurer Unterstützung werden die Muskeln der Kund*innen beansprucht. Da die Muskelpumpe eine entscheidende Rolle für den einwandfreien Blutstrom spielt, gehört Bewegung ebenso zur Thrombose-Prävention

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr:  Ihr solltet darauf achten, dass die Kund*in genügend trinkt. Ausreichend Flüssigkeit verhindert, dass das Blut dicker wird und gerinnt.

  • Kompressionstherapie nach Verordnung: Ihr unterstützt die Kund*in beim Anziehen von Kompressionsstrümpfen nach Vorschrift des Arztes.

  • Medikamentöse Behandlung: Falls der Kund*in Medikamente zur Gerinnungshemmung verschrieben wurden, erfolgt die Medikamentengabe nach Vorschrift des Arztes.

  • Übungen im Bett: nach Akzeptanz und Belastbarkeit der Kund*in

      • Füße aus dem Sprunggelenk heraus kreisen lassen

      • Füße zur Körpermitte ziehen und wieder strecken

      • Zusammenkrallen der Zehen und wieder entspannen

      • Zehen spreizen – halten – locker lassen 

      • Radfahren mit imaginärem Fahrrad – Beine in der Luft die Pedale treten lassen (nur bei fitten Kund*innen)

Gut zu wissen
Thrombose nach einem Schlaganfall
  • Eine Thrombose kann schwerwiegende Erkrankungen zur Folge haben, wie etwa eine Lungenembolie oder einen Herzinfarkt. 

  • Aber auch umgekehrt kann es passieren, dass Personen beispielsweise in Folge eines schweren Schlaganfalls Thrombosen entwickeln: Wenn der Schlaganfall mit einer Lähmung von einzelnen Körperteilen oder sogar einer ganzen Körperseite einhergeht, werden die Muskeln an den betroffenen Stellen nicht mehr bewegt. 

  • Fällt die Muskelpumpe aus, die den Blutfluss unterstützt, stockt der Blutfluss und es können sich leichter Blutgerinnsel bilden. Baut also eine Thromboseprophylaxe in eure Pflege mit ein.

Thrombose und niedriger Blutdruck
  • Bei niedrigem Blutdruck fließt das Blut langsamer, sodass es leichter dazu neigt, Propfe (Blutgerinnsel) zu bilden. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Betroffene bettlägerig sind oder aus anderen Gründen einen Mangel an Bewegung haben. Bewegungsmangel zählt zu den typischen Risikofaktoren für Thrombose. 

  • Aus dem Grund spielt regelmäßige Bewegung eine wichtige Rolle bei der Thromboseprophylaxe.

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