• die PFK informiert bei instabiler Schmerzsituation den behandelnden Arzt/die behandelnde Ärztin und zieht eine:n pflegerische:n Schmerzexperten/Schmerzexpertin hinzu (komplexe Versorgungssituation)
• PFK verantwortlich für die Prüfung und Anpassung bzw. Erstellung eines Behandlungsplanes (Einholung einer ärztlichen Anordnung für eine medikamentöse Therapie, Planung nicht-medikamentöser Maßnahmen und Einbindung weiterer Berufsgruppen)
• die PFK dokumentiert systematisch ihre Einschätzungen, Beobachtungen und Feststellungen im Rahmen des differenzierten Schmerzassessments in einer für diese Zwecke geeigneten Dokumentation
• ist bei komplexen Versorgungssituationen hinzu zu ziehen
• besitzen umfangreiche spezifische Kompetenzen und Kenntnisse zum chronischen Schmerzgeschehen
• kennen die Bedeutung und den Umfang eines interprofessionellen Behandlungsplanes
• plant gemeinsam mit PFK, Klient:innen und weiteren Berufsgruppen Maßnahmen für eine individuelle Zielerreichung – individueller Behandlungsplan
• Erfassung der Risikofaktoren für eine mögliche Chronifizierung
• Instrumente zur Messung der Schmerzintensität (z.B. WBS, individuelle Abstände o. 1x wöchentlich Screening)
• im weiteren Verlauf Risiken überwachen (z.B. Schmerzspitzen, auch bei medikamentös eingestellten Patienten/Bewohnern, etc.)
• durch Betroffenen selbst: Schmerztagebuch
„Die PFK verfügt über aktuelles Wissen/Kompetenz zu
• medikamentöser und nicht-medikamentöser Schmerzbehandlung,
• schmerzmittelbedingten Nebenwirkungen, deren Behandlungsmöglichkeiten und Prophylaxen,
• Kontraindikationen,
• schmerzauslösenden Faktoren und schmerzvermeidenden Verhaltensweisen.“
individueller Behandlungsplan beinhaltet Hinweise auf:
• Schmerzassessment,
• medikamentöse Maßnahmen zur Schmerzbehandlung mit genauen Angaben zu Dosierung, zum Applikationsweg und ggf. zur Bedarfsmedikation bzw.
• medikamentöse Behandlungsschemata mit genauen Medikamentenangaben zur Dosierung, zum Applikationsweg und ggf. zur Bedarfsmedikation,
• nicht-medikamentöse Maßnahmen zur Schmerzbehandlung,
• Informationen zur Erfassung von und zum Umgang mit schmerzmittelbedingten Nebenwirkungen sowie
• Angaben zur Verlaufskontrolle bzw. zur Evaluation.
• Abstimmung mit dem Arzt und aller an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen
• Beachtung des WHO-Stufenschemas
• Beachtung der 10-R-Regel
• Placebos – keine Aussage zu Verbot oder Empfehlungen
-> „Patienten haben einen rechtlichen Anspruch auf
bestmögliche Schmerztherapie, jedoch nicht auf
Schmerzfreiheit.“ (Ethik-Charta Dt. Schmerzgesellschaft)
— ersetzen keine medikamentöse Schmerztherapie, sind ergänzend —
• Bewegungsübungen, körperliche Aktivität, Mobilitätsförderung, Entspannung und Positionierung
• Aromapflege
• Massagen
• Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)
• Kälte- und Wärmeanwendungen
• Akupunktur
• Ablenkung
• Einsatz von Musik
• positives Beeinflussen bestehender sozialer Versorgungssysteme (Angehörige, Nachbarn, Freunde und Bekannte)
• Stärkung der Selbstmanagementkompetenzen (BPI), der Lernmotivation und Veränderungsbereitschaft
• Einsatz von Hilfsmitteln
bei Kindern zusätzlich:
Handpuppen, Berührung, körperliche Aktivität, Luftblasen, Arm/Hand-drücken, Denkaufgaben, Dinge zählen, Imaginationen (sich Bilder in der Fantasie vorstellen), Humor, Bilderbücher, Videos, Spiele, Lob und Belohnung, Rollenspiele, Atemübungen, Einbeziehung der Eltern, Bäder, Einreibungen, Umfeldgestaltung
• Wunsch, im Sterben nicht allein gelassen zu werden, sondern an einem vertrauten Ort, geborgen inmitten vertrauter Menschen zu sterben
• Wunsch, im Sterben nicht unter Schmerzen und anderen körperlichen Beschwerden leiden zu müssen, die das Sterben zusätzlich erschweren
• Wunsch, noch letzte Dinge zu regeln
• Wunsch, die Sinnfrage (Sinn des Lebens) stellen und besprechen zu dürfen und die Frage des „Danach“ mit all ihrer Beängstigung ausdrücken zu dürfen
• persönliche Zuwendung und Anteilnahme
• wann immer möglich, sich zu dem Sterbenden setzen oder dafür sorgen, dass eine vertraute Person bei ihm ist
• dabei auf Ruhebedürfnis einerseits und Einsamkeitsängste andererseits achten
• für ruhige und angenehme Atmosphäre sorgen, Unruhe fernhalten, evtl. leise Musik (z.B. Lieblingsmusik oder Meditationsmusik)