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Wundmanager für Pflegefachkräfte

Grundlagen Infektion

Notwendigkeit der Hygiene
  • Durchsetzung eines eigenen QM-Systems nach DIN 9000, 9001, 9004, 15224 (Kundenorientierung und Risikomanagement, Festlegung von Hygienemaßnahmen

  • Vorbeugung übertragbarer Krankheiten

  • frühzeitiges Erkennen von Infektionen

  • Verhinderung einer Weiterverbreitung von Infektionen

  • Umsetzung und Einhaltung gesetzlicher Grundlagen und von Hygienevorschriften

  • um eine ganzheitliche, an den Bedürfnissen des Pflegebedürftigen ausgerichtete Pflege durchführen zu können

Beziehung Pflegetheorie und Hygiene

– Virginia Henderson: Körper reinigen und pflegen, die Haut schützen

– Liliane Juchli: sich waschen und kleiden

– Monika Krohwinkel: sich kleiden und sich pflegen (können)

– Nancy Roper: sich sauber halten und sich kleiden

– Dorothea Orem: Abwendung von Gefahren für das Leben, die menschliche Funktionsfähigkeit und das menschliche Wohlbefinden

– SIS: Themenfeld: Selbstversorgung

Geschichte der Hygiene
  • Name von „Hygieia“ (griechische Göttin der Quellen und Flüsse)

  • im antiken Griechenland und Rom: Zusammenhang zwischen Gesunderhaltung und gesundem Wasser (öffentliche Bäder, Wohngebiete mit Frischwasser- und Abwasserkanälen)

Ignaz Semmelweiß (1818-1865):

  • Kindbettfieber ist Schmutzinfektion von Geburtshelfern auf Pflegende, Waschen der Hände mit einer Chlorlösung

Louis Pasteur (1822-1895):

  • 1858 Entdeckung, dass Gärungsprozess kein rein chemischer Vorgang ist, sondern verursacht durch Krankheitskeime

  • Entwicklung der Konservierung (Pasteurisierung)

  • 1880 Entdeckung verschiedener Erreger und Bakterien

  • 1885 Einführung der Tollwutschutzimpfung

Robert Koch (1843-1910):

  • Züchtung von Bakterien und Nährböden und gezielter Nachweis von Bakterien, z.B. der Gonorrhoe, Tuberkulose, Cholera, Meningitis, Pest und Syphilis

Robert Koch

Joseph Lister (1827-1912):

  • große Fortschritte in der chirurgischen Wundversorgung, durch karbolgetränkte Verbände Fernhalten von Keimen von der Wunde und Reduzierung von Infektionen durch Versprühen von Phenol bei der Operation

Sir Alexander Fleming (1881-1955):

  • Entdeckung der antibiotischen Wirkung des Penicillins

Alexander Fleming
Definition Infektionen
  • aktives oder passives Eindringen, Anhaften, Vermehren von Krankheitserregern in einem Wirt (Organismus)

  • z.B. Virusinfektionen, bakterielle Infektionen, Wurm- oder Pilzinfektionen

Erreger und Krankheitsbilder
Erreger
  • Mensch: Patient, Besucher, Personal, durch Ausscheidung, Niesen, Husten, Sprechen

  • Textilien: Bettwäsche, Kleidung

  • techn. u. sanitäre Einrichtungen: Wasserhähne, Waschbecken, Toiletten

  • Luft: Husten, Niesen, Sprechen, Klimaanlagen, Luftbefeuchter

  • med.-techn. Geräte u. Instrumente: Endoskope, Katheter, Beatmungs- und Inhalationsgeräte

  • Medikamente: Ampullen, Infusionslösungen

  • Abfälle: Abwasser, Restmüll

  • Pflegeutensilien: Fieberthermometer, Blutdruckmessgerät

  • Wasser: Trinkwasser, Wasser aus Warmwasserleitungen, Badewasser

Schädlinge
  • Kleidermotten: (Vorkommen in Textilien aus tierischen Fasern und völlige Durchlöcherung)

  • Speckkäfer: (Produkte tierischer Herkunft und Fraßschäden)

  • Schaben: (bei tierischen und pflanzlichen Produkten, Fraßschäden, Verunreinigungen, Übertragung von Mikroorganismen, Allergien)

  • Silberfischchen: (warme feuchte Lebensräume)

  • Asseln: (in feuchten Kellern)

  • Ratten und Mäuse: (Fraß, Verunreinigung durch Kot, Übertragung von Krankheitserregern)

  • Ameisen: (Verunreinigung der Nahrung vor allem in zuckerhaltigen Produkten)

  • Essig- oder Taufliegen: (in Lebensmitteln wie Obst und Gemüse und Übertragung von Mikroorganismen)

  • Mehlkäfer (in Mehl und Getreideprodukten, Fraß der Lebensmittel)

  • Dörrobstmotte: (in pflanzlichen Lebensmitteln wie Getreideprodukte, Trockenobst, Schokolade)

  • Fliegen: (Fraß in Fleischwaren, Fisch, Käse und Übertragung von Krankheitserregern)

  • Getreideplattkäfer: (in Getreide- und kohlenhydratischen Produkten und Fraßschäden)

Leben auf dem Menschen - Mikrobenanzahl

Mund und Rachen:
1 Million bis 1 Milliarde (je Milliliter) unterschiedlicher Mikroben besiedeln Mund und Rachenraum und bilden somit eines der komplexesten Biotope des Körpers.

Haut:
1.000 Bakterien finden sich auf einem Quadratzentimeter trockener Haut. An feuchten Stellen (z.B. unter den Achseln oder zwischen den Zehen) liegen sogar Oasen mit bis zu 1 Million Bewohnern.

Magen:
Bis zu 10.000 (je Milliliter) Arten von Mikroben scheinen das unwirtliche Magenmilieu auszuhalten.

Darm:
Mit bis zu 1 Billion Lebewesen je Gramm Darminhalt ist der Dickdarm der Ort mit der höchsten Einwohnerdichte der Welt, dadurch wird er zu einem gewaltigen Fermentationskessel.

Vagina:
Das Reich der Döderleinschen Scheidenbakterien, die ein saures Milieu schaffen und so von außen eindringende Keime zugrunde gehen lassen.

Infektionskette – Weg des Erregers einer Infektion
Hygienemanagement
  • verantwortlich entsprechend ist der Träger bzw. Leiter der Einrichtung

  • zur Unterstützung sollte ein Hygienebeauftragter bzw. eine Hygienekommission benannt werden

  • Erstellung eines Hygieneplanes (jährliche Aktualisierung und ggf. Änderung, muss allen Beschäftigten zugänglich und einsehbar sein)

  • mindestens einmal jährlich eine Belehrung aller Mitarbeiter hinsichtlich der erforderlichen Hygienemaßnahmen

Rechtliche Grundlagen
  • Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz-IfSG)

  • Heimgesetz und Heimmindestbauverordnung

  • SGB VII-Gesetzliche Unfallversicherung

  • Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz-MPG)

  • Verordnung über das Errichten, Betreiben und Anwenden von Medizinprodukten (Medizinprodukte-Betreiberverordnung–MPBetreibV)

  • Rahmenhygieneplan

  • Empfehlungen des RKI (Robert Koch-Institut)

  • Leitlinie der DGKH (Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene)

Technische Regeln

  • Technische Regel für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA) 400: Handlungsanleitung zur Gefährdungsbeurteilung bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen

  • Technische Regel für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA) 250: Biologische Arbeitsstoffe im Gesundheitswesen und in der Wohlfahrtspflege Vorschriften, Regeln, Informationen der Deutschen Unfallversicherung (DGUV)

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