×
Wundmanager für Pflegefachkräfte

Hauttypen und Hautkrankheiten – Teil 1

Übersicht Hauttypen

 

normal

rosig, glatt, matter Glanz

trocken/fettarm

feinporig, glanzlos, Faltenbildung, Spannungsgefühl

feucht/fettig

großporig, fettig glänzend, Neigung zu Pickeln/Mitessern

Mischhaut

fettige Partie an Stirn, Nase und Kinn, trockene Augen- und Wangenpartie

Altershaut
  • deutliche Abnahme der Talg- und Schweißproduktion

  • Strukturveränderungen der Haut in den Schichten von Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut

  • Faltenbildung

  • Austrocknung

  • Fettschwund

  • Abbau von Muskelfasern

  • Reduzierung der Wahrnehmungsfähigkeit

Begriffe

Allergie: vom normalen Verhalten abweichende Reaktion des Organismus auf bestimmte (körperfremde) Stoffe (z.B. Nesselsucht, Heuschnupfen, Arzneimittelallergie)

 

Nesselsucht: Meist flüchtige, stark juckende Quaddeln nach Kontakt mit bestimmten Substanzen, die allergische Erscheinungen hervorrufen können

 

Ekzem: juckende, flächenhafte Entzündung der Haut, oftmals allaergisch bedingt (z.B. Kontaktekzem durch Wasch- und Reinigungsmittel) 

 

Exanthem: fleckiger Hautausschlag, Auftreten bei Infektionskrankheiten wie Masern, Scharlach, Röteln, bei älteren Menschen häufig verursacht durch Arzneimittel

Wichtigste Allergiequellen
Häufige Hautkrankheiten im Alter
Juckreiz
  • ist sehr häufig

  • tritt meistens anfallsweise auf

  • kann sehr quälend sein

 

Ursachen: 

  • Hautkrankheiten (Allergie, Neurodermitis, Pilzerkrankung, Läuse, Krätze)

  • Austrocknung der Haut

  • innere Erkrankungen (Diabetes, chronische Nierenschwäche, Leber- und Galleerkrankungen mit Gelbsucht

  • psychische Ursachen

 

Therapie:

  • bei Krankheiten ärztliche Behandlung

  • Hautpflege, die das Austrocknen

 

Arzneiexantheme
  • sofortige/spätere Hauterscheinungen bei Einnahme von Medikamenten durch Nebenwirkungen, Überempfindlichkeit oder Allergie (am häufigsten durch Antibiotika, schmerz- und entzündungshemmende Mittel, Antiepileptika und Psychopharmaka)  

Formen

  • Bildung von roten Flecken am ganzen Körper, teilweise mit Schwellungen

  • Gefäßschädigung mit Auftreten kleiner psontaner Blutungen, vor allem an den Beinen

  • Blasenbildung und Juckreiz 

  • Gefahr eines allergischen Schocks 

Therapie 

  • ärztliche Behandlung (Medikamentengabe) 

  • Hautpflege, die das Austrocknen verhindert

 

Medikament

Hauterscheinung

Herzmedikamente

Rötung, Juckreiz, schuppige Haut

Diuretika 

Haut ist faltig, runzelig, spannt und juckt

Cholesterinsenker

Trockenheit, Juckreiz, Ausschlag

Antidiabetika

Rötung, Juckreiz, Ausschlag

Kortisonpräparate

höhere Verletzlichkeit, reduzierte lokale Immunabwehr, gestörte Wundheilung

Nicht-steroidale Antirheumatika (NRSA) 

Trockenheit, Rötung, Juckreiz, Ausschlag 

Herpes Zoster
  • auch: Gürtelrose

  • Infektion von Nerven, die bestimmte Hautareale versorgen

  • bei Abwehrschwäche (z.B. Diabetes, Stress, Tumorerkrankung)

Symptome 

  • häufig starke Schmerzen (auch nach Abklingen der Hauterscheinungen)

  • Juckreiz

 

Therapie 

  • kühlende Lotion

  • Schmerzmedikamente und virushemmende Medikamente

Intertrigo
  • umgangssprachlich “Wolf” 

  • ist eine Hautveränderung, die zumeist mit starkem Brennen, Jucken und Rötungen verbunden ist

  • die Schädigung bildet sich in Hautfalten, in denen es häufig zu “Haut-auf-Haut”-Kontakten kommt und in denen feucht-warme Bedingungen herrschen

  • die anhaltende Reibung führt zu Wundsein und begünstigt Infektionen durch Pilze & Bakterien

  • zudem kann eine Mazeration (Auf- bzw. Erweichen der Haut) auftreten

folgende Körperregionen sind vor allem gefährdet

  • Hautpartien unterhalb der weiblichen Brust 

  • Bauchfalten 

  • Ellenbeugen/Leistenbeugen

  • Kniekehle

  • zwischen den Gesäßhälften

  • Finger und Zehenzwischenräume

  • Hautnarben

  • Gliedmaßenstrümpfe bei Prothesenträgern

  • Schambereich

  • unter den Achselhöhlen

  • selten: Ohren, Bauchnabel

Gefährdung vor allem bei Pflegebedürftigen mit

  • Übergewichtigkeit

  • Adipositas

  • Diabetes mellitus

  • Spastiken

  • großen Brüsten

  • starker Schweißbildung der vorderen Bauchwand

Symptome

  • nässende Rötung der Haut 

  • Bläschen- und Pustelbildung 

  • schmierig-weißliche Beläge

  • im Randbereich Schuppung der Haut

  • Juckreiz 

Prophylaxe 

  • Vermeidung von Feuchtigkeit im Bereich von aufeinander reibenden Hautfalten (Verhinderung von “Feuchtkammern“)

  • Sauberhalten der gefährdeten Hautbereiche

  • Schutz oder Wiederherstellung des gesunden Säureschutzmantels

  • Reduzierung von Schmerzen, Brennen und Jucken

  • Vermeidung einer Ausbreitung bzw. Beseitigung des Intertrigos

  • Einweisung des Pflegebedürftigen in die wichtigsten Verhaltensegeln, um einen Intertrigo zu vermeiden

Therapie

  • Cremes und Salben im feuchten Milieu ungünstig

  • die Hautbezirke reinigen, anschließend desinfizieren sowie trocken und kühl halten

  • direkten Haut-auf-Haut-Kontakt durch Einlagen verhindern

  • zur Desinfektion z.B. antiseptische Seifen verwenden

  • in schweren Fällen, insbesondere bei Hautinfektionen, kurzfristig entzündungshemmende, kortisonhaltige Salben auftragen

  • eventuell medikamentöse Behandlung durch die Gabe von Antimykotika (bei Pilzinfektionen), Antibiotika (bei bakteriellen Infektionen) oder antivirale Präparate (bei viralen Infektionen)

  • nasse Kleidungsstücke regelmäßig gegen frische Kleidung auswechseln

  • durchnässte Vorlagen rasch austauschen

Soor
  • Pilzerkrankung der Schleimhäute im Mund- und Genitalbereich

 

Ursachen

  • Erreger: Hefepilze (überwiegend Candida albicans)

  • mangelnder Speichelfluss im Mund (z.B. Sonderernährung) und durch mangelnde Gebisshygiene, offenstehender Mund und dadurch auftretende Trockenheit der Mundschleimhaut, schlechter Allgemeinzustand oder Gewichtsverlust, Einnahme von Antibiotika und dadurch geschwächte Immunabwehr

Symptome 

  • Rötung der Schleimhäute

  • fleckige, weißliche Beläge der Schleimhaut, die schwer abzustreifen sind (z.B. im Mund am Gaumen)

Therapie 

  • Medikamente

  • regelmäßige Mundspülungen, 3-mail tägliches Zähneputzen und tägliche Inspektion der Mundschleimhaut

Mehr häufige Hautkrankheiten werden in der nächsten Lektion behandelt.

Nach oben scrollen
Scroll to Top