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Wundmanager für Pflegefachkräfte

Prinzipien der Körperpflege

Ziele der Körperpflege
  • Säuberung bei starker Verschmutzung oder Schweißproduktion

  • medizinische Indikationen

  • Entspannung oder Aktivierung

  • Zuwendung und Steigerung des Wohlbefindens

  • Förderung der Durchblutung

Prinzipien der Körperpflege
  • Erfassung individueller Gewohnheiten (Reinigungsgewohnheiten wie Dusche, Vollbad, Reihenfolge, Häufigkeit, Wassertemperatur, Zeitpunkt, welche Reinigungsmittel, welche Kosmetikartikel bei der Haar- und Nagelpflege) 

  • soweit wie möglich selbstständige Durchführung und entsprechend den Gewohnheiten

  • Wahrung der Intimsphäre

Ganz- oder Teilwäsche
  • tägliche Unterstützung beim Waschen ist eine der häufigsten Aufgaben in der Altenpflege

  • bei der Vorbereitung der Waschung genaue Pflegeplanung als auch Ermittlung der Ressourcen notwendig

  • eine der intimsten Begegnungen zwischen Pflegekraft und des zu Pflegenden

  • besonderer Ausdruck der Pflegebedürftigkeit

Grundsätze zur Durchführung der Ganz- oder Teilwäsche
  • Beachten der Wünsche und Gewohnheiten

  • Pflegeprodukte entsprechend den Wünschen und dem Hautzustand des Pflegebedürftigen abstimmen

  • bei der Waschung den Hautzustand und Allgemeinzustand beachten

  • Aufforderung zum Mitmachen und zur Kommunikation

  • Beachten der Hygienevorschriften (Wechseln von Waschwasser, richtiges Benutzen von Waschlappen und Handtüchern, Intimbereich)

  • entsprechende Pflege bei Hautkrankheiten (z.B. Infektionen oder Pilzbefall)

  • Beachten der Zimmer-/Wassertemperatur

Besonderheiten
  • verletzte Haut (Verbrennung, Dekubitus): im Rahmen der Wundversorgung reinigen und pflegen, nicht waschen! 

  • chronisch kranke Haut (Schuppenflechte, Allergien): besondere, auf die individuelle und krankheitsbezogene Bedürfnisse abgestimmte Körperpflege, ärztliche Verordnung/Absprachen

  • vermehrtes Schwitzen (bei bestimmten Krankheiten, Fieber): meist mehrmals tägliche Teil- oder Ganzkörperwaschung

  • Tragen eines Blasenverweilkatheters: Anleitung/Durchführung einer korrekten Intimtoilette, Einhaltung hygienischer Bestimmungen

  • verwirrte/demente Pflegebedürftige: oftmals Vernachlässigung der eigenen Körperpflege, Unterstützung und Zuwendung notwendig

  • Pflegebedürftige mit beeinträchtigter Wahrnehmung/Kommunikation: Konzept der “Basalen Stimulation” (Anregung der Pflegebedürftigen zur Kontaktaufnahme mit sich über der Umwelt über die Haut, bewusste, aufmerksame Zuwendung durch Berührung)

Reinigungsmittel

 

 

 

Wasser: ausreichend, um Körperflüssigkeiten, abgestorbene Zellen und Fettpartikel von der Hautoberfläche zu entfernen, greift den Säureschutzmantel der Haut an, heißes Wasser löst den Säureschutzmantel der Haut stärker und trocknet die Haut aus, kälteres Wasser fördert die Durchblutung

 

Seifen: in der Lage, Schmutz und Talg zu lösen, enthalten Substanzen, die den Säureschutzmantel der Haut angreifen und zur Austrocknung führen können, Hautreizungen und Juckreiz möglich

 

Syndets: sehr waschaktive Substanzen (mit rückfettenden Stoffen) meist in flüssiger Form, in der Regel pH-neutral

Säureschutzmantel und pH-Wert der Haut

Säureschutzmantel: durch Absonderung der Hautdrüsen (insbesondere Schweiß) auf der Haut gebildete natürliche, schwachsaure Schicht (durchschnittlicher pH-Wert 4 – 6,5), die vor Krankheitserregern schützt

 

pH-Wert: gibt mit einer Zahl an, ob etwas sauer, alkalisch (basisch) oder neutral ist, Skala reicht von 1-14, je niedriger der pH-Wert, desto saurer; je höher, desto alkalischer; ein
Wert von 7 = neutral

Darstellung der pH-Skala, acidic = sauer; alkaline = alkalisch
Hautpflegemittel
  • dienen der Erhaltung bzw. Wiederherstellung der physiologischen Verhältnisse der Hautoberfläche sowie der Reinigung, der Pflege und dem Schutz

  • Auswahl entsprechend dem Hauttyp

  • sollten individuell auch bezüglich der Gewohnheiten angewendet werden

  • gesunde, normal talgproduzierende Haut bedarf in der Regel keiner Rückfettung

Wasser-in-Öl-Emulsion

• bei trockenen und schuppigen Hautverhältnissen

• Ölanteil höher als der Wasseranteil

• nach dem Auftragen luftdurchlässiger Fettfilm, der vor Austrocknung schützt

• sorgt für einen angemessenen Fettersatz

Öl-in-Wasser-Emulsion

• für intakte und leicht reduzierte Hautverhältnisse

• Wasseranteil höher als der Ölanteil

• durch hohen Wasseranteil schnelles Eindringen in die Haut

• regelmäßige Anwendung fördert die Austrocknung der Haut

Ölbäder

• bilden sichtbaren Fettfilm

• das im Wasser gelöste Öl legt sich netzartig auf die Haut

• Anwendung bei extrem trockener Haut oder schuppenden

Hauterkrankungen sinnvoll

Salben

• Salbengrundlagen z.B. Vaseline, Lanolin

• können auch Medikamente enthalten (ärztliche Anordnung)

• Schutz der Haut vor Wärme- und Feuchtigkeitsverlusten

alkoholische Lösungen

• entziehen der Haut Fettsubstanzen

• erfrischende und desinfizierende Wirkung

• Anregung der Durchblutung der Haut

• wichtig, die Haut nachzufetten

Puder

• feuchtigkeitsabsorbierend und hautpflegend (z.B. Fußpflege)

• Schutz vor mechanischen Einflüssen

• Vorsicht bei der Verklumpung von Puder (Dekubitus)

Anwendung von Pflegeprodukten

• Verhinderung einer weiteren Austrocknung der Haut

 

• Zuführung zusätzlicher Flüssigkeit für die Haut

 

• Ermöglichung einer schonenden Reinigung auch von verkrusteten Exkrementen

 

• Schutz einer stark strapazierten und bereits angegriffenen Hautpartie vor weiteren Hautschädigungen

 

• Verwendung solcher Pflegeprodukte, die individuell hautverträglich sind und das Wohlbefinden unterstützen

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