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Wundmanager für Pflegefachkräfte

Anlegen eines PVK

Anlegen eines phebologischen Kompressionsverbands (PVK)

Folgende wesentliche Prinzipien beim Anlegen eines PKV am Bein sollen beachtet werden:

 

• Die Binden müssen mit „Überlappung“ angelegt werden.

 

• Das Sprunggelenk sollte rechtwinkelig (Dorsalflexion) positioniert werden.

 

• Der Unterschenkelkompressionsverband wird bis zum Fibulaköpfchen, der Oberschenkelkompressionsverband bis zum proximalen Oberschenkel ausgeführt.

 

• Infolge der Beingeometrie mit größer werdenden Radien nimmt der Anspressdruck bei gleichbleibender Bindenvordehnung von distal nach proximal ab.

 

• Der Verband darf weder Druckstellen, Schnürfurchen noch Schmerzen verursachen.

 

• Das Material des PKV und die Anlegetechnik müssen sich nach den Erfordernissen der jeweiligen Krankheit richten.

 

• Es ist nicht erwiesen, dass eine bestimmte Bandagierungstechnik, z. B. nach Pütter, Sigg (siehe untere Videos), Fischer, einer anderen überlegen ist. Die sach- und fachgerechte Ausführung der gewählten Methode ist maßgeblich für die Effizienz der Bandagierung

• Die folgenden Aspekte sollten bei der Kompressionsbandagierung beachtet werden:
• Ein Schlauchverband aus Baumwolle, der bis unterhalb des Knies angezogen wird, dient als Hautschutz.

 

• Die Unterpolsterung kann dazu beitragen, Druckulzerationen zu vermeiden;

 

• Druckpolster und Pelotten können die Effektivität zusätzlich verstärken.

 

• Häufig beiliegende Fixierklammern (sog. „Schwiegermütter“) bergen ein Verletzungsrisiko und dienen nur dem Fixieren der Binde außerhalb der Verpackung, nicht am Patienten (siehe Herstellerinformation). Zum Befestigen des Bindenabschlusses sind Pflasterfixierstreifen geeignet.

• Die Bindenbreite orientiert sich an Form und Durchmesser des jeweiligen Körperteils.

• Für eine sachgerechte Kompressionsversorgung sind in der Regel mindestens zwei Binden erforderlich

• Der Fuß steht immer in Funktionsstellung (Dorsalextension)

 

• Bereits zu Beginn ist auf guten Anlagedruck zu achten. Zu lockere Touren, z. B. am Vorfuß, können zu Ödemausbildungen führen.

• Die Bindenrolle wird unter permanentem Zug unmittelbar auf der Haut abgerollt, so dass sich die Binde gleichmäßig an das Bein anmodelliert.

• Ein zu straffes Anziehen einzelner Bindentouren stört das Druckgefälle. So kann es bei Einschnürungen zu einer venösen Stauung (bis hin zur Erhöhung des Thromboserisikos), nervalen Druckschäden oder Nekrosen kommen.

• Bei ausgeprägten Vorfußödemen oder Lymphödemen, sind auch die Zehen mit zu komprimieren, um einen Ödemeinfluß zu vermeiden.

 

Die folgenden Risiken für die medizinische Kompressionstherapie sollen berücksichtigt werden:

• Ausgeprägte nässende Dermatosen

• Unverträglichkeit auf Kompressionsmaterial

• Schwere Sensibilitätsstörungen der Extremität

• Fortgeschrittene periphere Neuropathie (z.B. bei Diabetes mellitus)

• Primär chronische Polyarthritis

• In diesen Fällen sollte die Therapieentscheidung unter Abwägen von Nutzen und Risiko sowie der Auswahl des am besten geeigneten Kompressionsmittels getroffen werden

Kompressionsverband nach Sigg
Kompressionsverband nach Pütter
Kompressionsverband nach Fischer
Leitliniengerechte Alternative zum Wickelverband

• Das Kompressionssystem circaid juxtacures, wird von der Leitlinie als eine effektive
Alternative zur Wickelbandagierung empfohlen
• Dank der vier ineinandergreifenden Klettbänder lässt sich die Versorgung einfach
an- und ablegen

• Mit Hilfe des integrierten Built-In-Pressure Systems (BPS) (Im obrigen Video bei Minute: 2:52) kann der verordnete Kompressionsbereich exakt eingestellt und jederzeit kontrolliert
werden
• Die Kompression lässt sich einfach nachjustieren, wodurch ein Druckverlust und
somit ein Rutschen vermieden wird
• Dadurch wird eine effektive Kompressionstherapie ermöglicht

Venensport

• Kompressionstherapie entfaltet ihre Hauptwirkung erst bei regelmäßiger Aktivierung der Muskelpumpen

-> daher ist die Eigenbewegung des Patienten integraler Bestandteil einer effektiven
Kompressionstherapie.


• Patienten sind deshalb zu regelmäßiger Fußgymnastik und Gehübungen aufzufordern

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