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Wundmanager für Pflegefachkräfte

Chronisch-venöse Insuffizienz (Venenschwäche)

Chronisch-venöse Insuffizienz

• beschreibt die verminderte Leistungsfähigkeit des Venensystems in den Beinen, sauerstoffarmes Blut zielgerichtet zum Herzen zu transportieren

 

• aus einer Venenschwäche kann sich ein Krampfaderleiden (Varikose) entwickeln


• Schreitet die Venenschwäche weiter fort, kommt es zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Phlebödem) und Hautveränderungen, zum Beispiel Pigmentierungen


• erst dann spricht man von einer chronisch venösen Insuffizienz (CVI).

Symptome
Krampfadern

erweiterte Venen mit einem Durchmesser größer als drei Millimeter

Ödem

geschwollene Knöchel / Beine, sichtbare und tastbare Flüssigkeitsansammlung im Gewebe

Hautveränderungen
  • braune Flecken in der

    Haut (Pigmentierung)

  • entzündliche Veränderungen der Haut (Ekzem)

  • weiße atrophische Narbenherde (Atrophie blanche)

  • Verhärtung des Unterhautgewebes im Rahmen chronischer Ödeme (Dermatoliposklerose)

Risikofaktoren
  • altersbedingter Verlust der Venenfunktion

  • erbliche Veranlagung

  • hormonelle Einflüsse, die zu einer Schwächung der Venenwand führen, beispielsweise während der Schwangerschaft

Beeinflussbare Faktoren
Nicht beeinflussbare Faktoren sind
Vorbeugung

• Bewegung:

• Bewegen so oft wie möglich

• Position häufiger wechseln, Beine hochlegen

• besser laufen und liegen als stehen und sitzen

 

• Sport und Gymnastik:

• 10 Minuten Venengymnastik
• Gesunde Ernährung:
• Ausgewogen ernähren

 

• Gewicht optimieren:

• Übergewicht reduzieren

 

Kleidung:

• bequem und locker

 

Schuhe:

• bequeme, flache Schuhe

 

Duschen:

• Füße regelmäßig kalt abduschen

Bild von pressfoto auf Freepik
Diagnose

• Anamnese 

 

• Sicht- und Tastuntersuchung: Dabei achtet der Arzt/die Ärztin besonders auf Hautveränderungen und ertastet die Struktur des Gewebes, um mögliche Verhärtungen oder Schwellungen zu erkennen

 

• Ultraschalluntersuchung (Duplexsonografie, Dopplersonografie) um Ausmaß der Venenschwäche anhand des Ultraschallbildes zu beurteilen

 

-> dabei erkennt man auch Venenentzündungen und Blutgerinnsel, die sich möglicherweise gebildet haben

Chronisch venöse Insuffizienz nach Widmer

 

Grad I

besenreiseartige Venen, die sich halbrund um Knöchel schlingen, Knöchelödeme

Grad II

Hyperpigmentierungen (übermäßig starke Einlagerung von Melanin in die Haut), Haut fest, glänzend, evtl. Atrophie blanche (weiße Herde), Unterschenkelödeme

Grad III

abgeheiltes Ulcus cruris venosum

Grad IV

florides Ulcus cruris venosum (vollständige Symptomausprägung)

Therapie
Behandlung mit medizinischen Kompressionsstrümpfen

• Symptome wie Schmerzen, Schwellungen und Spannungsgefühle werden deutlich gelindert, was zu einer gesteigerten Lebensqualität führt


• Bei der schwersten Ausprägung einer CVI – einem offenen Bein (Ulcus cruris venosum) – spielt die Kompressionstherapie noch eine weitere entscheidende Rolle:

 

• Sie ist wichtig für die Abheilung der Wunde

• Ist das offene Bein abgeheilt, wird ein konsequentes Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen empfohlen, um dem erneuten Auftreten eines Unterschenkelgeschwürs vorzubeugen (Rezidivprophylaxe)

Operative Verfahren

• zum Teil minimal-invasive – Verfahren zur Ausschaltung oder Entfernung von krankhaft
veränderten Venen
• die bekanntesten sind das Venenstripping,
• das Veröden der Venen
• die Lasertherapie

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