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Wundmanager für Pflegefachkräfte

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

  • Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK, auch Schaufensterkrankheit genannt) bezeichnet eine Einschränkung der Durchblutung der die Extremitäten versorgenden Arterien bzw. (seletenber) der Aorta (Bauchschlagader) durch 

      • Stenosen (Verengungen)

      • Verschlüsse

paVK-Symptome

• schwere, müde, schmerzende Beine beim Gehen

• meist zunächst beim Bergaufgehen -> Schmerzen, feste Waden

• auch auf der Geraden reduziert sich die schmerzfreie Gehstrecke im Verlauf

• kühle Beine, livide verfärbte Zehen

• bei einer CVI haben Patienten eher abends und nachts Beschwerden

• Beine sind geschwollen, müde und schwer

• Beschwerden nehmen bei Bewegung ab

• Bei Kombi-Erkrankung überlagern sich Beschwerden

Klassifikation der chronischem pAVK (nach Fontaine)

 

Stadium

Beschreibung

I

Stenosen oder Verschlüsse ohne Beschwerden

IIa

Belastungsschmerzen ab einer Strecke von > 100m

IIb

Belastungsschmerzen ab einer Strecke von < 100m

III

Ruhe- und Nachtschmerzen

IV

zusätzliche Gewebeschädigungen, Entzündungen und Geschwüre als Zeichen, dass das Gewebe abstirbt 

Diagnostik durch ABI-Messung

• Der Knöchel-Arm-Index (ABI) ist eine Screeningmethode, die bei Patienten, bei denen eine Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit, PAVK) vermutet wird, zwecks Diagnosestellung, Schweregrad- und Prognoseeinschätzung eingesetzt wird.

 

• An beiden Unterschenkeln und Oberarmen wird der systolische Blutdruck wie bei
einer normalen Blutdruckmessung gemessen.

Quelle: National Heart Lung and Blood Insitute (NIH)

A: Das Ultraschallgerät verstärkt den Schall des arteriellen Blutflusses
B: Der systolische Druck wird in der Arteria brachialis des Arms gemessen.
C: Schall des arteriellen Blutflusses im Knöchel lokalisiert
D: Systolischer Druck, der in den Arterien des Knöchels aufgezeichnet wird, nachdem jeder arterielle Blutfluss geortet wurde.

 

Brachial Artery = Brachialarterie
Blododpressure cuff = Blutdruckmanschette
Ultrasound device = Ultraschallgerät

• Dabei lässt sich, während die Luft aus der jeweiligen Blutdruckmanschette gelassen wird, mit Hilfe einer Doppler-Sonde feststellen, bei welchem Blutdruck wieder Blut fließt

 

• Dabei resultieren für jedes Bein zwei Werte (für die Arteria tibialis anterior bzw. Arteria tibialis posterior).


• Für jedes Bein wird der höhere der beiden systolischen Blutdruckwerte mit dem höheren der beiden systolischen Blutdrucke im Oberarmbereich ins Verhältnis gesetzt (Beinwert : Armwert).

 

• Ein Wert von zwischen 0,9 und 1,5 gilt als normal, während ein Wert von <0,9 für eine manifeste Schaufensterkrankheit spricht

 

• Auch ein Wert >1,5 spricht für krankhaft veränderte Gefäße

pAVK und CVI
Was wird zuerst behandelt?

• wenn es ein amputationsgefährdetes Bein ist, dann muss man sofort die pAVK behandeln

 

• man sollte meinen, Vorfahrt hätte stets die arterielle Durchblutung, denn das Gewebe braucht ja Sauerstoff – ABER in aller Regel ist der größte Feind des pAVK-Beins das Ödem

 

• das Ödem verzögert nicht nur den venösen Abfluss, sondern verlängert auch die Diffusionsstrecke

 

• der beim pAVK-Patienten eh schon verminderte arterielle Sauerstoff kommt durch das Ödem kaum mehr zur Zelle ran

 

• Hinzu kommt eine weitere Gefahr: Wenn ein:e Patient:in all zu lange eine Stauung hat, mit Entzündungen und oder Geschwüren, dann kann das auch zu Infektionen und bis hin zur Sepsis mit Todesgefahr führen.

 

• Wir müssen daher in jedem Fall – also nicht nur bei den Venen- und Lymphpatienten ohne pAVK, sondern auch vor allen Dingen bei denen mit pAVK – das Ödem behandeln

paVK und Kompression

• bei arteriellen Durchblutungsstörungen grundsätzlich höchste Vorsicht geboten, aber die Kompression sollte nicht grundsätzlich abgelehnt werden

 

• Man fügt bis zu einem Kompressionsdruck von 41 mmHg keinen Schaden zu

 

• das entspricht bereits einer Kompressionsklasse 2 bis 3

 

• bei der apparativen intermittierenden pneumatischen Kompression (IPK) erreichen wir ja kurzfristig sogar viel höhere Drücke, die dann wieder auf null runtergehen

 

• durch die IPK wird die arterio-venöse Druckdifferenz erhöht und das ist die Stimulation für die Arterien, Blut anzusaugen und sogar neue Kollateralen (Umgehungskreisläufe) zu bilden

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