Gründe zur Auseinandersetzung mit dem Thema "Chronische Wunden"
• Jedes Jahr sterben mehr als 50.000 Menschen an Herzinfarkt
und ca. 270.000 erleiden einen Schlaganfall.
• Jeder Zehnte im Alter zwischen 55 und 65 Jahren leidet an einer arteriellen Verschlusskrankheit der Becken-Bein-Arterien.
• 35.000 Personen werden wegen einer Schaufensterkrankheit und diabetischer Gangrän amputiert.
• Ca. 300.000 haben eine lebensgefährliche Aussackung der Bauchschlagader.
• Fast 9 Mill. haben eine chronisch venöse Insuffizienz.
• 1,7 Mill. haben offene Beine als Folge eines chronischen Venenleidens.
• Über 20.000 Menschen sterben jährlich an einer Lungenembolie.
• In Deutschland sind ca. 2 Mill. Menschen vom Ulcus cruris betroffen (80-85 % erleiden ein Ulcus cruris venösen Ursprungs, 10 % basieren auf arteriellen Störungen).
Herz- und Gefäßerkrankungen sind in unserem Land die Todesursache Nr. 1
Aufgabe der Pflege
„Für die Patienten wird es als hilfreich beschrieben, wenn Pflegekräfte nicht nur fachkundig die Wunde versorgen, sondern wahrhaftig sind, die Betroffenen ernst nehmen und sich für ihr Erleben interessieren und sie als ganzen Menschen sehen.“
• Förderung und Erhaltung des Selbstmanagements und des Wohlbefindens der Betroffenen
• Erfassen des Krankheitsverständnisses beim Betroffenen, Körperbildstörungen
• Umsetzung der Maßnahmen zur Heilung der Wunde, zur Symptom- und Beschwerdekontrolle und Rezidivprophylaxe
• Pflege wird nur aktiv, wenn der Betroffene das Selbstmanagement nicht mehr oder nur eingeschränkt durchführen kann
• wertschätzende Kommunikation und eine bedürfnisorientierte Pflegeplanung, Schulung und Anleitung der Betroffenen als wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Behandlung
• frühzeitiges Erkennen einer chronischen Wunde
• umfassendes aktuelles Wissen (nicht älter als 5 Jahre) über chronische Wunden
• Erhebung der Informationen durch Befragungen/Krankenbeobachtung
Im Mittelpunkt steht nicht nur die Wunde und deren Wundheilung, sondern das Erreichen einer bestmöglichen Lebensqualität.
“Der pflegerische Fachexperte pflegt, berät, begutachtet, unterrichtet, kooperiert und koordiniert mit dem Ziel, die Pflege von Menschen mit chronischen Wunden zu optimieren. Er hat sich im Rahmen von Fort- und Weiterbildung für diese Aufgabe qualifiziert. Die reflektierende Erfahrung im Umgang mit Betroffenen ist Bestandteil seiner Expertise.”
Aufgaben der Pflegeeinrichtung
Klärung der berufsgruppeninternen und -übergreifenden Zusammenarbeit
Zuständigkeit für die spezifische Diagnosestellung und Therapieentscheidung
Art und Einsatz von Verbandstoffen/Hilfsmitteln
Zuständigkeit für die Koordination des Versorgungsprozesses
“sollte jede Einrichtung über wenigstens eine fachspezifisch weitergebildete Pflegefachkraft verfügen”
Schwerpunktthemen
Jede:r Patient:in/Bewohner:in mit einer chronischen Wunde vom Typ Dekubitus, Ulcus cruris venosum/arteriosum/mixtum oder diabetischem Fußulcus erhält eine pflegerische Versorgung,
• die das individuelle Krankheitsverständnis berücksichtigt,