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Wundmanager für Pflegefachkräfte

Metastasen

Metastasen
  • griechisch „metastasis“ = Absiedelung oder Wanderung > 90% aller Krebstodesfälle

  • Tochtergeschwulste, Ableger oder Krebsabsiedelungen eines bösartigen (malignen) Tumors, welche  in die Lymphknoten oder andere Organe gelangt sind (umgangssprachlich: „gestreut haben“) =

Metastasierung – können jedes Alter & Geschlecht betreffen

  • Ausbreitung durch Befall und Ausbreitung von gesundem Gewebe und dessen Schädigung

  • abhängig von Krebsart & Aggressivität – Heilung bei geringer Metastasierung noch möglich

  • Metastasen zeigen häufig andere Eigenschaften als der Primärtumor = Behandlungserschwernis

  • Ausbreitung über Lymphgefäße (lymphogene Metastasierung – Eindringen in benachbarte  Lymphknoten), Blutgefäße (hämatogene Metastasierung – Eindringen über naheliegende Gefäßwand)  & Körperhöhlen (kavitäre Metastasierung – z.B. Brust- oder Bauchhöhle)

Klassifizierung nach Entstehungsort
  • lokale Metastasen: Entstehung im direkten Nachbarort des Primärtumors, z.B. Tochtergeschwulste bei

Brustkrebs ggf. im unmittelbaren Umfeld lokalisierbar

  • Lymphknotenmetastasen: = regionale Metastasen, Ausbreitung in die umliegenden Lymphknoten – je  mehr Lymphknoten betroffen sind, desto höher das Risiko, dass Krebszellen auf dem Weg zu  weiteren Organen sind

  • Fernmetastasen: Ansiedelung in peripheren Organen, z.B. Brustkrebs – Metastasierung häufig in die  Leber, Lunge, Gehirn oder Knochen; Prostatakrebs – Metastasierung häufig zunächst in Knochen

> Ansiedelung & Verbreitung ist abhängig vom Entstehungsort des Primärtumors

Metastasen nach Krebsart
  • Brustkrebs: Leber, Lunge, Knochen, Gehirn

  • Prostatakrebs: zunächst Knochen, seltener Leber, Lunge, Gehirn

  • Lungenkrebs: Leber, Knochen, Gehirn, Nebenbiere

  • Darmkrebs: Leber, Lunge, Bauchfell, Knochen

  • schwarzer Hautkrebs: Lunge, Knochen, Leber Gehirn

  • CUP-Syndrom (cancer of unknown primary): Metastasierung ohne Kenntnis über den Lokalisationsort  des Primärtumors – mutmaßlicher Entstehungsort durch feingewebliche Untersuchung der Zellen

Mögliche Symptome
  • Lungenmetastasen: oft längere Zeit ohne Beschwerden, Husten / Bluthusten, Kurzatmigkeit, Atemnot

Symptome einer Pneumonie

  • Lebermetastasen: Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, allgemeine Körperschwäche, Gelbfärbung der  Haut (Gelbsucht / Ikterus)

  • Knochenmetastasen: abhängig vom Entstehungsort – Schmerzen, Knochenbrüche, Missempfindungen (z.B. Kribbeln oder Taubheitsgefühle), Lähmungen, Störungen der Blasen-Darm-Funktion

  • Hirnmetastasten: Kopfschmerzen, neurologische Ausfälle / Lähmungen, psychische Störungen,  epileptische Anfälle, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit wegen steigenden Hirndrucks

Diagnostik
  • Erstgespräch / Anamnese + Blutuntersuchung

  • Röntgenuntersuchung (z.B. vom Brustkorb – kann Lungenmetastasen zeigen)

  • Ultraschall / Sonografie (z.B. Bauch- & Leber – Lokalisation von Lebermetastasen)

  • Computertomografie / „CT“ (Röntgenuntersuchung mit Sichtbarmachung von Metastasen)

  • Magnetresonanztomografie / „MRT“ bzw. Kernspintomografie (detailierte Schnittbilder mit Sichtbarmachung von Metastasen)

  • Szintigrafie (Lokalisation von Orten mit erhöhtem Knochenumbau, z.B. Knochenmetastasen)

  • Positronenemissionstomografie „PET / CR oder PET / MR“ (Lokalisation von Primärtumoren &  Metastasen im gesamten Körper)

Therapie
  • Schmerzbehandlung

  • Strahlentherapie / Chemotherapie

  • Operation

  • Hormonentzugsbehandlung (bei wachsenden Krebszellen unter Hormoneinfluss, z.B. Prostatakrebs)

  • zielgerichtete Therapie (medikamentös bei Krebszellen mit bestimmten Eigenschaften & Merkmalen)

  • Immuntherapie (Schärfung des Immunsystems, z.B. Lungenkrebs, Nierenkrebs oder schwarzem Hautkrebs)

  • Thermoablation (Hitze) & Kryoablation (Kälte) (gezielte Zerstörung von Metastasen)

  • Radionuklidtherapie (bessere Bestrahlungsform)

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