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Wundmanager für Pflegefachkräfte

Haut und Wunde

Aufbau der Haut

• Die oberste Hautschicht (Epidermis) ist nicht durchblutet. Läsionen weisen hier auf feuchtigkeitsbedingte Schädigungen hin, nie auf Dekubitus.

 

• Beim Dekubitus muss mindestens die Dermis betroffen sein.

 

• Eine Wunde befällt mehrere Gewebsschichten, mindestens aber die Dermis.

Quelle: Sgbeer, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons
Aufgaben der Haut

• Aufnahmefunktion (z.B. Medikamente)

• Ausscheidungsfunktion (z.B. Schweiß, Talg, Salz)

• Schrankenfunktion (Abgrenzung gegenüber der Umwelt)

• Schutzfunktion (z.B. Schutz vor mechanischen, chemischen und thermischen Einflüssen)

• Regulationsfunktion (z.B. Eng- oder Weitstellung der Blutgefäße, Schweißregulierung)

• Sinnes- und Kommunikationsfunktion (z.B. Aufnehmen und Weiterleiten von Reizen, Reaktion auf Reize von innen und außen)

Anzahl pro cm²
Wunde
Definition

lat. “Vulnus”, griech. “Trauma“ ist die Trennung des Gewebszusammenhangs an äußeren oder inneren Körperoberflächen mit oder ohne Gewebsverlust infolge eines Unfalls, einer Gewalteinwirkung, eines chirurgischen Eingriffs oder Folge einer Krankheit

Einteilung von Wunden
  • ausgehend von der Entstehungsursache, Unterscheidung in

    • traumatische Wunden (mechanische Verletzungen wie z.B Schürf- und Bisswunden, thermische Verletzungen, chemische Verletzungen und Strahlenschäden)

    • iatrogene Wunden (Hautdefekte, die zu therapeutischen oder diagnostischen Zwecken gezielt gesetzt werden wie z.B. bei Operationen)

    • chronische Wunden (können sich in Folge einer Grunderkrankung entwickeln und stellen ein erhebliches klinisches Problem dar) 

Phasen der Wundheilung

• 1. Exsudationsphase (1-4 Tage)
• 2. Proliferationsphase (2-14 Tage)
• 3. Regenerationsphase (3-21 Tage)


• liefern die Grundlage zur Auswahl einer optimalen Wundauflage

 

• beschrieben wird die Phase, die am meisten ausgeprägt ist

 

• Chronische Wunden weisen meist alle drei Stadien gleichzeitig auf, am ausgeprägtesten ist die Exudaionsphase

Exsudationsphase (Reinigungs- oder Entzündungsphase)

Der Körper startet die Selbstreinigung der Wunde.

 

Beschädigte und abgestorbene Zellen, Bakterien und Schmutzpartikel werden vom Wundgrund an die Oberfläche transportiert.

 

Entzündungszellen (Immunzellen) und bestimmte Botenstoffe (Wachstumsfaktoren) bereiten die Wunde für den Aufbau neuer Zellen vor.


Während dieser Phase nässt die Wunde meist stark.

 

Die Reinigungsphase endet normalerweise nach 3-4 Tagen.

 

Kommt es jedoch zu einer Infektion, verlängert sich die Reinigungsphase, die Wundheilung wird verzögert.

Proliferationsphase (Gewebeneubildung)

Die Proliferationsphase beginnt etwa am 4. Tag nach der Wundentstehung.

 

Die Wunde beginnt sich vom Wundgrund aus mit neuem Gewebe zu füllen.

 

Neue Gefäße sprossen ins Wundgebiet ein, zeitgleich kommt es zur Neubildung von Bindegewebe, das die Wunde zunehmend von unten heraus ausfüllt.

 

Das neue Gewebe wird als Granulationsgewebe bezeichnet.

 

Es hat eine feuchtglänzende und körnige (Granula lat.=Körnchen) Oberfläche und wegen seiner vielen Blutgefäße eine tiefrote Farbe.

 

Das Granulationsgewebe bildet eine wichtige Barriere gegen Bakterien und Fremdkörper.

Regenerationsphase (Epithelisierungsphase)

Die Regenerationsphase beginnt am 5.-10. Tag nach der Wundentstehung.

 

Vom Wundrand her wandern neu gebildete Zellen der Epidermis (Oberhaut) über das Granulationsgewebe zur Wundmitte und überziehen das Granulationsgewebe mit einem feinen Epithelrasen (Deckgewebe).

 

Die Wunde ist verschlossen, der Schutz gegenüber der Umwelt wieder hergestellt.

Warum heilen Wunden nicht?

• keine Diagnostik (Ursache unklar)

 

• keine Kausaltherapie (wenn die Wunde bei richtiger Versorgung nicht heilt, muss die Ursache gesucht werden, nicht die Auflage gewechselt werden)

 

• bei Schmerzen fehlende Compliance der Betroffenen

• bei Mangelernährung fehlende Bausteine und Wirkstoffe, wie Eiweiß, Vitamine, Spurenelemente (bei ca. 20-30% der Betroffenen)

• fehlende Mitarbeit des Betroffenen wegen mangelnder Informationen

 

• schlechte lokale Wundtherapie: zu trocken oder zu feucht

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