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Wundmanager für Pflegedienstleitungen
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Einführung in das Entlassungsmanagement

Expertenstandard

Zielgruppen, die des Entlassungsmanagements bedürfen, sind gekennzeichnet durch: 

  • hohes bzw. erhöhtes Risiko schlechter Entlassungsergebnisse

  • kurze Zeitspannen bis zur Wiederaufnahme nach Entlassung

  • hohe Wiedereinweisungsraten (z.B. Krankenhaus) 

  • längere Liegezeiten aufgrund von Multimorbidität (Vorliegen mehrerer medizinischer Indikationen)

  • sinkende/gesunkene Lebensqualität

  • Gefährdungen durch ungenügende Nachsorge und Kommunikationsdefizite

Jede:r Bewohner:in/Patient:in mit einem erhöhten Risiko poststationärer Versorgungsprobleme und einem daraus resultierenden weiter andauernden Pflege- und Unterstützungsbedarf erhält ein individuelles Entlassungsmanagement zur Sicherung einer kontinuierlichen bedarfsgerechten Versorgung.

Ganzheitlichkeit

Einheit von Leib, Seele und Geist

  • physiologische, psychologische, soziale, kulturelle und politisch-ökonomische Faktoren 

  • verlangt Komplexität in der Pflege

  • Beobachtung, Einschätzung und Berücksichtigung des Gesundheitszustandes, aller Handlungen, Äußerungen und Ressourcen des Pflegebedürftigen

  • die Gesamtheit der Ergebnisse bildet die Grundlage und ist Teil des gesamten Pflegeprozesses

Einsatz/Anwendung des Expertenstandards
leitende Managementebene
  • Erarbeitung und Implementie-

    rung der Verfahrensregelung

  • Bereitstellung der Ressourcen (Zeit, Qualifikation, Dokumentation, Informationsweitergabe)

Pflegefachkräfte
  • Erwerb von Wissen und Kompetenz

  • Umsetzung der Verfahrensregelung

Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten sowie externer Dritter

Bezug der Pflegetheorien

 

Virginia Henderson (Grundbedürfnisse) 

Nancy Roper (Modell des Lebens)

Monika

Krohwinkel

(AEDL/

ABEDL)

Liliane

Juchli

(ATL)

Dorothea

Orem

(Aktivitäten)

alle Grundbedürfnisse

alle AdL

alle AEDL/ABEDL

alle ATL

alle Aktivitäten

Gegenüberstellung von Lebensäußerungen der
unterschiedlichen Pflegetheorien/-modelle
Mögliche Entlassungsrichtungen

 

zuhause

in das Krankenhaus (als Notfall)

zuhause

in das Krankenhaus (geplant)

zuhause

in die ambulante Betreuung (Pflegesachleistung)

zuhause

in das Pflegeheim (vollstationär)

zuhause

in das Pflegeheim (teilstationär)

zuhause

in das Pflegeheim (Kurzzeitpflege)

 

aus dem Krankenhaus

nach Hause (ohne Pflegesachleistung)

aus dem Krankenhaus

nach Hause (mit Pflegesachleistung)

aus dem Krankenhaus

in das Pflegeheim (vollstationär)

aus dem Krankenhaus

in das Pflegeheim (Kurzzeitpflege)

aus dem Krankenhaus

in das Pflegeheim (teilstationär)

aus dem Krankenhaus

in die Rehabilitationseinrichtung

aus dem Krankenhaus

in ein anderes Krankenhaus

vom Pflegedienst

Beendigung der Tätigkeit ohne weiterem Pflegebedarf

vom Pflegedienst

Beendigung der Tätigkeit mit weiterem Pflegebedarf

vom Pflegedienst

in eine andere ambulante Betreuung

vom Pflegedienst

in das Pflegeheim (vollstationär)

vom Pflegedienst

in das Pflegeheim (teilstationär)

vom Pflegedienst

in das Pflegeheim (Kurzzeitpflege)

vom Pflegedienst

in das Krankenhaus (geplant/Notfall)

 

vom Pflegeheim teilstationär

Beendigung der Tätigkeit ohne weiterem Pflegebedarf

vom Pflegeheim teilstationär

Beendigung der Tätigkeit mit weiterem Pflegebedarf, nach Hause 

vom Pflegeheim teilstationär

in eine andere ambulante Betreuung

vom Pflegeheim teilstationär

in das Pflegeheim (vollstationär)

vom Pflegeheim teilstationär

in das Krankenhaus (geplant/Notfall)

 

Der Unterstützungsbedarf

ist bedarfsgerecht auf den Einzelfall abgestimmt und beinhaltet die Bereiche:

  • physisch-funktionell

  • sozial 

  • psychisch-emotional

  • familiäre Situation

  • häusliche Situation

  • und den Zugang zu möglichen Ressourcen

Der Unterstützungs- bzw. Versorgungsbedarf ist zu ermitteln und zu dokumentieren. 

Risikopatient:innen bzw. -bewohner:innen

Entlassungsmanagement stellt besonders auf folgende Personengruppen ab: 

  • Bewohner:innen/Patient:innen mit bestimmten medizinischen Diagnosen und pflegerischen Besonderheiten (akut/chronisch, zum Tode führend) 

  • Bewohner:innen/Patient:innen mit hoher Krankenhausrate in kurzen Abständen

  • Bewohnern mit Funktionseinschränkungen in der Alltagsfunktionen (Dekubitus, Wunden, Kontrakturen, Schmerzen, Ernährung, Sturzgefährdung, gerontopsychiatrische Veränderungen)

  • Bewohner:innen/Patient:innen ab 80 Jahre und mit sozialen Besonderheiten (Witwer etc.) 

  • Bewohner:innen/Patient:innen mit unangemessenen Unterstützungssystemen

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