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Wundmanager für Pflegedienstleitungen
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Angehörige im Pflegeprozess

Tendenzen
  • immer mehr Senior:innen haben eine höhere Lebenserwartung (laut Schätzung durchs Bundesministerium: Anteil der Senioren bis zum Jahr 2030 ein Drittel der Gesamtbevölkerung in Deutschland)

  • Abnahme der Größe der Familien (mehr Single-Haushalte, weniger Großfamilien)

  • infolgedessen Verkleinerung des Kreises der Personen, die für die Pflege in Frage kommen und verstärkte Unterstützung durch ambulante Dienste benötigen

  • Änderung des Familienalltages (Einteilung der Zeit, neue Rollenverteilung und Verantwortung, Berufstätigkeit)

Gründe für Angehörige im Pflegeprozess
  • Informationsquelle (Biografie, Anamnese, Pflegediagnosen)

  • können Ressource sein

  • Teil des Prozesses im Rahmen der Aufgabenteilung

  • Bestandteil psychosozialer ganzheitlicher Pflege

Informationsquelle
Erhebung biografischer Informationen durch Angehörige

Fremd-Anamnese

  • mit unmittelbaren Bezugspersonen wie Angehörige, Bekannte oder Nachbar:innen

  • Beschreibung der Schilderung dieser Bezugspersonen

  • konkrete Fragen zu bestimmten Themen aus der Vergangenheit des Pflegebedürftigen und seinem letzten sozialen Umfeld

  • Biografie des Pflegebedürftigen ist auch ein großer Teil der Biografie seiner Angehörigen, also auch subjektiv und emotional gefärbt

Angehörige als Bevollmächtigte:r bzw. Betreuer:in

Angehörige:

  •  können Bevollmächtigte bzw. Betreuer:in sein

  • können Betreuung anregen

  • dürfen unser Handeln prüfen

  • sind als Betreuer:innen selbst dem Betreuungsgericht gegenüber auskunftspflichtig

  • häufige Probleme durch die fehlende Sach-, Fach- und Rechtskenntnis von Angehörigen

Aufgaben für pflegerische Einrichtungen zur Unterstützung von Angehörigen

Angehörige (Bevollmächtigte/Mitpflegende/berufene Betreuer:innen):

  • sind in die pflegerischen Abläufe einzubeziehen (Ressource)

  • sind über Inhalte pflegerischer Tätigkeiten aufzuklären und zu

    beraten (auch Aufgabe der Pflegekassen)

  • erhalten Unterstützung bei pflegerischen Leistungen

    (Aufgabenteilung)

  • bekommen Unterstützung in Sach-, Fach- und Rechtsfragen

  • sollten auch sozial und emotional unterstützt werden

Angehörige als Mitbewerber in der ambulanten Pflege
Unterstützung für pflegende Angehörige durch den Pflegedienst

Besprechen der aktuellen Pflegesituation:

  • Vermittlung medizinischer Kenntnisse und Zusammenhänge

  • zu vorbeugenden Maßnahmen gegen sogenannte Sekundärerkrankungen wie z.B. Dekubitus, Inkontinenz, etc.

  • zur Organisation des Pflegealltages und der Versorgung

  • Beratung bei speziellen Pflegeproblemen

  • zur Kommunikation, um einfühlsame und partnerschaftliche Beziehungen zum Pflegebedürftigen zu schaffen

Beschwerdemanagement
  • dominierend sind die Angehörigen

  • zunehmend werden aber auch die Mitarbeitenden selbst zu Beschwerdeführenden

Angehörige als Bewerter unserer Dienstleistung
  • unterschiedliche Personen als Bewerter unserer Dienstleistungen an Patienten (öffentliche Prüforganisationen wie Kassen, MDK und andere, private selbst beschaffte Prüfer wie TÜV, DEKRA und andere Zertifizierer und Prüfer, Außenstehende wie Nachbarn, Bekannte und Angehörige des Patienten)

  • eigene Prüfung innerhalb von QM-Systemen zur ordnungsgemäßen Durchführung unserer Dienstleistungen gemäß Pflegeleitbild

  • Angehörige als Sachwalter der Interessen der von uns Betreuten (damit deckungsgleich mit unseren Interessen)

  • häufige Probleme durch die fehlende Sach-, Fach- und Rechtskenntnis von Angehörigen

Zentrale Beschwerdestelle für hilfe- und pflegebedürftige Menschen ®
Probleme von Angehörigen im Rahmen der Pflege
Auswirkungen der Einbeziehung von Angehörigen
  • positive Beziehungen fördern den gesamten Pflegeprozess

  • negative Beziehungen können den gesamten Pflegeprozess behindern

  • Einbeziehung von Angehörigen in der ambulanten Pflege unerlässlich

 

  • nicht schön sprechen, sondern bewusst sprechen

  • Gesprächspartner fühlt sich verstanden

  • wir ersparen uns „Ärger“ und „Beschwerden“

  •  wir drücken unsere Kompetenzen gut aus

  • Wir möchten Patient:innen, Bewohner:innen und Angehörige zur Kooperation motivieren, um eine qualitativ hohe Teamarbeit zu fördern.

Was könnte die Einbeziehung Angehöriger in die Pflege bedeuten?
  •  richtig, authentisch

  • meist in der Begleitung der Bewohners/der Bewohnerin hilfreich und entscheidend

  • Ambivalenz von Belastung und Bereicherung

  • durch ihre emotionale Bindung wissen Angehörige am besten über die Bedürfnisse und Probleme der Kranken Bescheid

 

 

  • Herausforderung

  • Entlastung/teilweise mehr Zeitaufwand

  • auf die Angehörigen zugehen

  • Ergänzung

  • vermehrt Pflege hinterfragen

  • Qualitätsverbesserung durch Zugang

    von mehr Informationen

  • mehr Verständnis, weil Biografie des

    Patienten berücksichtigt werden kann

  • im Gespräch bleiben

  • Unsicherheit, Hilfe von Angehörigen anzufordern

Freiheitseinschränkende Maßnahmen
  • Angehörige haben nicht das Recht zur Genehmigungserteilung

  •  persönliche Genehmigung möglich

  • bei kognitiven Einschränkungen betreuungsgerichtliche Genehmigung

Haftungsfragen
  • die Ausführung der Tätigkeit

  • die Einhaltung von Hygiene und Desinfektion

  • die Anwendung von einrichtungsbezogenen Pflegestandards

  • die Fragen der Weisungsbefugnis

  • Haftung bei Unfällen und Schäden

  • Fragen der Abrechnung

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