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Wundmanager für Pflegedienstleitungen
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Das wundspezifische Assessment

Ablauf
1. Medizinische Wunddiagnose
  • Grunderkrankung

  • Wundarten und Schweregradeinteilung der Wunde bzw. der Grunderkrankung

Ulcus cruris venosum: Einteilung der chronisch venösen Insuffizienz nach Widmer, Widmer (mod. nach Marshall), CEAP-Schema (clinical condition, etiology, anatomic location, pathophysiology)

Ulcus cruris arteriosum: Schweregrad der Symptome nach Fontaine, Rutherford, Tasc II-Klassifiation (TransAtlantic Inter-Society Consensus for the Management of Peripheral Arterial Disease)

 

• bisherige diagnostische und therapeutische Maßnahmen

Dekubitus

Chronisch venöse Insuffizienz (nach Widmer)

Grad I        

besenreiseartige Venen, die sich halbrund um Knöchel schlingen, Knöchelödeme

Grad II

Hyperpigmentierungen (übermäßig starke Einlagerung von Melanin in die Haut), Haut fest, glänzend, evt. Atrophie blanche (weiße Herde), Unterschenkelödeme

Grad III

abgeheiltes Ulcus cruris venosum

Grad IV

florides Ulcus cruris venosum (vollständige Symptomausprägung)

Klassifikation der chronischen pAVK (nach Fontaine)

 

Stadium I

Stenosen oder Verschlüsse ohne Beschwerden

Stadium II-a

Belastungsschmerzen ab einer Strecke von > 100m

Stadium II-b    

Belastungsschmerzen ab einer Strecke von < 100m

Stadium III

Ruhe- und Nachtschmerzen

Stadium IV

zusätzliche Gewebeschädigungen, Entzündungen und Geschwüre als Zeichen, dass das Gewebe abstirbt

Stadieneinteilung Diabetisches Fußulcus

 

 

Grad 0

Grad 1

Grad 2

Grad 3

Grad 4

Grad 5

Stadium A 

keine offenen Läsionen

oberflächliche Läsion

tiefe Läsion bis Gelenkkapsel/-knochen

tiefe Läsion mit Knochenbeteiligung

Vorfuß oder Fersenbereich

gesamter Fuß

Stadium B

+ Infektion 

+ Infektion

+ Infektion

+ Infektion

+ Infektion

+ Infektion

Stadium C

+ Ischämie

+ Ischämie

+ Ischämie

+ Ischämie

+ Ischämie

+ Ischämie

Stadium D

+ Infektion

+ Ischämie

+ Infektion

+ Ischämie

+ Infektion

+ Ischämie

+ Infektion

+ Ischämie

+ Infektion

+ Ischämie

+ Infektion

+ Ischämie

2. Wundlokalisation
  • grafisch (Körperschema) und

  • verbal (fachlich korrekt)

3. Wunddauer
4. Rezidivzahl
5. Wundgröße
  • größte Länge (cm)

  • größte Breite (cm)

  • Tiefe (cm)

  • Taschen, Fisteln, Unterminierung: Länge, Ausrichtung nach Uhr

6. Wundgrund/häufigste Gewebeart
  • Granulationsgewebe (vorübergehend entstehendes Gewebe)

  • Fibringewebe

  • Epithelgewebe

  • Feuchtes oder trockenes avitales Gewebe

  • Nekrose

  • Muskel, Faszie, Sehne

  • Knochen

  • Fettgewebe

  • Dermis

7. Exsudat/Transsudat
  • nicht-entzündliche Körperflüssigkeit

  • Quantität, z.B.: kein, wenig, mittel, viel

  • Qualität, z.B.: trübe, serös, blutig

8. Wundgeruch
  • ja/nein

9. Wundrand
  • z.B. flach, intakt, nekrotisch, unterminiert, wulstig, vital, livide, mazeriert (Mazeration = Aufquellen/Erweichung der Wundumgebung)

10. Wundumgebung
  • z.B. Rötung, Schwellung, Blasenbildung, Mazeration, trockene Haut, Feuchtigkeit, Farbe, Wärme

11. Entzündungszeichen
  • Rötung, Erwärmung, Schwellung, Schmerz, Funktionsbeeinträchtigung

12. Wund- bzw. wundnaher Schmerz
Anwendung der Uhrmethode
  • Beachte, immer die Kopfrichtung kennzeichnen! 

  • zur Bestimmung der größten Länge 12-6 Uhr

  • zur Bestimmung der größten Breite 9-3 Uhr

  • zur Lagebestimmung von Besonderheiten

Die Uhrmethode basiert auf einer visuellen Beschreibung der Wunde, die in vier Quadranten aufgeteilt wird, die den Zahlen einer Uhr entsprechen. Die Methode kann wie folgt angewendet werden:

 

  1. Lokalisierung der Wunde: Die Position der Wunde wird festgestellt und als Zentrum der Uhr betrachtet.

  2. Einteilung der Wunde in vier Quadranten: Die Wunde wird in vier Quadranten eingeteilt, die jeweils einem Abschnitt der Uhr entsprechen. Zum Beispiel entspricht der obere Bereich der Wunde dem oberen Quadranten der Uhr, der linke Bereich der Wunde dem linken Quadranten der Uhr usw.

  3. Beschreibung der Wunde: Die Wunde wird beschrieben, indem jeder Quadrant einzeln beschrieben wird. Dabei werden Größe, Form, Tiefe, Farbe, Wundgrund und andere charakteristische Merkmale der Wunde in jedem Quadranten beschrieben.

  4. Dokumentation: Die Informationen werden in der Patientenakte oder einem Wundverlaufsprotokoll dokumentiert, um den Fortschritt der Wundheilung zu verfolgen.

Die Uhrmethode ist besonders nützlich bei der Überwachung von Veränderungen im Wundheilungsprozess, da sie es ermöglicht, den Fortschritt oder Rückschritt der Wunde über die Zeit hinweg zu dokumentieren. Durch die visuelle Beschreibung der Wunde in einzelne Quadranten kann die Wirksamkeit von verschiedenen Wundbehandlungen auch in Bezug auf bestimmte Bereiche der Wunde beurteilt werden.

Fotografie
  • Patient:innen immer in die gleiche Position bringen (Position dokumentieren!)

 

  • Wunde ausgiebig mit angewärmter NaCl oder Ringer Lösung spülen

 

  • jeweils den gleichen Abstand einhalten

 

  • Wunde soll mindestens 1/3 des Bildes einnehmen

 

  • Blitz verwenden

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